Ausgabe 39 | 15.03.2022 ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ 

Newsletter der BLS

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 Newsletter der BLS

  Ausgabe 39 | 15.03.2022


Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Entwicklungen werden auch für die Suchtprävention und Suchthilfe neue Herausforderungen entstehen. Die anstehende Cannabisregulierung wird einen Ausbau der Präventionsangebote sowie der Regelungen des Jugendschutzes erfordern. Durch den Krieg werden neue Klient*innengruppen in der Suchthilfe ankommen. Gleichzeitig werden Suchthilfe und Suchtprävention die Finanzierung der notwendigen Angebote und Leistungen noch intensiver legitimieren müssen.

In diesem Newsletter finden Sie aktuelle Informationen aus den Bereichen Suchtprävention, Suchthilfe und Suchtselbsthilfe.

Herzliche Grüße

Andrea Hardeling
Geschäftsführerin

Inhaltsverzeichnis

Projekt "selbstbestimmt": eigene Website und Beteiligung an COA-Aktionswoche

Das selbstbestimmt-Team begann das Jahr mit dem Launch einer eigenen Website: Unter www.selbstbestimmt-brandenburg.de finden Interessierte ab sofort alles Wissenswerte über die Projektschwerpunkte, bisherige Meilensteine, das Bündnis für vulnerable Zielgruppen oder Unterstützungsangebote wie die Projektentwicklung. Zudem stehen Termine und aktuelle Meldungen sowie themenspezifische Links und Downloads für Besucher*innen bereit.
Im Februar beteiligte sich das Team mit vier Online-Seminaren an der COA-Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien. Die Veranstaltungen mit dem Schwerpunktthema FASD stießen bei Fachkräften aus Kinderschutz, Jugendhilfe, Schule, Sozial- und Gesundheitswesen auf großes Interesse.
Das Projekt selbstbestimmt - Suchtprävention für vulnerable Zielgruppen im Land Brandenburg startete seine Arbeit im Januar 2021 mit dem Schwerpunkt "Kinder aus suchtbelasteten Familien". Seit Januar 2022 rücken mit Menschen mit Behinderung, Menschen mit Migrationsgeschichte und älteren Menschen drei weitere Schwerpunktthemen in den Fokus.
Hier geht es zum Projekt.

Qualifizierung: Beratung und Behandlung bei pathologischem Glücksspielverhalten

Um Fachkräften aus der Suchthilfe und Psychotherapeut*innen grundlegende Informationen zur Behandlung und Beratung bei pathologischem Glücksspielen, zu Hintergrundproblematiken und zu den Entstehungs- und Aufrechterhaltungsbedingungen zu vermitteln, bietet die BLS im Jahr 2022 erneut die Qualifizierungsreihe "Beratung und Behandlung bei pathologischem Glücksspielverhalten" an.
Die Basisqualifizierung besteht aus drei jeweils zweitägigen Seminaren: 

31.03. - 01.04.2022 | Basisqualifizierung, Teil 1 (Online-Veranstaltung) 
30.06. - 01.07.2022 | Basisqualifizierung, Teil 2 (Präsenzveranstaltung in Potsdam) 
13.10. - 14.10.2022 | Basisqualifizierung, Teil 3 (Online-Veranstaltung)

Das ergänzende Aufbauseminar im November befasst sich mit der Auswirkung von Persönlichkeitsstörungen auf die Beratung bei pathologischem Glücksspielverhalten.
Alle Veranstaltungen werden durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MSGIV) gefördert und wurden durch die Ostdeutsche Psychotherapeutenkammer akkreditiert.
Eine Anmeldung ist über den Menüpunkt Termine auf der Internetseite der BLS möglich. 
Kompakte Informationen zur Qualifizierungsreihe können Sie dem Veranstaltungsflyer entnehmen.

Aktuelles aus dem Lotsennetzwerk Brandenburg

Aktuell sind im Brandenburger Netzwerk 36 ehrenamtliche Lotsinnen und Lotsen engagiert. Diese begleiten Menschen mit einer Suchterkrankung und deren Angehörige und unterstützen bei der Anbindung an professionelle Suchthilfe und Suchtselbsthilfe.
Am 2. Juli 2022 findet die nächste Fortbildung zum/zur Lots*in im Lotsennetzwerk Brandenburg statt. Bei Interesse wenden Sie sich gern per E-Mail oder telefonisch unter (0331) 581 380 26 an Maria Nehrkorn in der BLS. Kompakte Informationen zum Lotsennetzwerk Brandenburg finden Sie auf der Internetseite der BLS.

Einladung zur digitalen Vorstellung: EUTB® und Lotsennetzwerk

Die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB®) der BLS und das Lotsennetzwerk Brandenburg arbeiten im Kontext der Begleitung von Ratsuchenden mit Behinderung und/oder Suchterkrankung eng zusammen. Auch im Jahr 2022 bieten die Projekte digitale Projektvorstellungen für Mitarbeitende angrenzender Institutionen der Sucht- und Eingliederungshilfe (zum Beispiel Beratungsstellen, Sozialdienste der Kliniken, Wohn- und Werkstätten, Selbsthilfegruppen usw.) sowie für weitere Interessierte an. In den digitalen Veranstaltungen legen sie dar, wo die Schnittstellen zu anderen Organisationen innerhalb der Strukturen der Hilfesysteme sind, welche Aufgaben die Projekte jeweils erfüllen und welche Versorgungslücken sie schließen können.
Die nächste Projektvorstellung findet am 6. April 2022 statt.

Fortbildungsreihe 2022 für Leiter*innen von Suchtselbsthilfegruppen

Um (angehende) Leiter*innen von Suchtselbsthilfegruppen zu unterstützen, bietet die BLS jährlich Schulungen für diese Zielgruppe an, die stets eine hohe Resonanz finden. Die diesjährigen vier Veranstaltungen der Fortbildungsreihe finden in Elstal und Potsdam statt.

02.04. - 03.04.2022 | Berauschend normal?! Sucht bei Menschen mit Beeinträchtigungen - ausgebucht
21.05. - 22.05.2022 | Das kleine ABC der Gruppenleitung - ausgebucht
10.09. - 11.09.2022 | Update Selbsthilfe?! 
22.10. - 23.10.2022 | Schuld, Scham und Sühne - Was macht Sucht mit der Familie? - ausgebucht

Online-Elternabende: Sicher im Netz

Die JIM-Studie und ähnliche Untersuchungen zeigen bereits seit Jahren einen Anstieg der Verbreitung und Nutzung digitaler Medien – sowohl bei Kindern und Jugendlichen als auch bei Erwachsenen. Die Nutzung digitaler Medien kann neben einer Reihe von Vorteilen und Annehmlichkeiten auch potenzielle Risiken bergen, wie zum Beispiel die Verbreitung nicht jugendfreier Inhalte, Cybermobbing sowie die Entwicklung computerspiel- und internetbezogener Störungen.
Mit den Online-Elternabenden im Rahmen der Reihe Sicher im Netz schafft die BLS ein Angebot speziell für Eltern und Erziehungsberechtigte. Die Teilnehmenden erhalten jeweils einen fachlichen Input mit aktuellen Informationen zu den Themen Medienkompetenz und Cybermobbing und haben anschließend die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch.
Anmeldungen zu den jeweils 90-minütigen kostenfreien Online-Elternabenden sind über die Internetseite der BLS möglich:
03.05.2022 | Medienkompetenz – eine Familienaufgabe
24.05.2022 | Was tun bei Cybermobbing?

Digitalisierung in der Suchthilfe und Suchtselbsthilfe in Brandenburg: Referent*in gesucht

Die Entwicklung digitaler Angebote in den Einrichtungen der Suchthilfe sowie in der Suchtselbsthilfe im Land Brandenburg ist das Ziel zwei neuer Projekte der BLS. Diese werden jeweils vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz sowie von der Deutschen Rentenversicherung Berlin-Brandenburg finanziert. Im Rahmen des Bundesmodellprojekts DIGISucht entsteht bundesweit eine Plattform zur digitalen Suchtberatung, die im dritten Quartal diesen Jahres den Modellbetrieb aufnehmen soll. Die Landeskoordinierung wird durch die BLS übernommen.
Für die beiden Projekte Digitalisierung Suchtselbsthilfe und Online-Suchtberatung suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine*n Projektreferent*in (m/w/d)
Diese und weitere Stellenausschreibungen finden Sie auf unserer Internetseite im Menüpunkt Jobs

Ergebnisbericht: Schülerbefragung Brandenburger Jugendliche und Substanzkonsum (BJS5)

Regelmäßiger Alkohol- und Tabakkonsum ist in den vergangenen Jahren bei Brandenburgs Zehntklässler*innen seltener geworden. Dies zeigt der Ende Dezember 2021 veröffentlichte Ergebnisbericht zur fünften Welle der Befragung Brandenburger Jugendliche und Substanzkonsum (BJS 5). An der Befragung nahmen zwischen dem 1. August 2020 und dem 31. März 2021 knapp 5.800 Schülerinnen und Schüler im Durchschnittsalter von 15,5 Jahren teil.
Hierbei berichteten Jugendliche an Ober- und Förderschulen häufiger einen höheren Substanzkonsum als Jugendliche an Gesamtschulen und Gymnasien. Der Anteil an Schüler*innen, die regelmäßig Marihuana oder Haschisch konsumieren, befindet sich auf einem niedrigen Niveau.
Weitere Informationen zur Studie wurden am 30.12.2021 in einer Pressemitteilung des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz veröffentlicht.

Plakatwettbewerb „Bunt statt blau“ in Brandenburg gestartet

Jedes Jahr landen mehr als 20.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus. Entsprechend der 5. Befragungswelle "Brandenburger Jugendliche und Substanzkonsum" erleben junge Menschen in Brandenburg durchschnittlich im Alter von 14 Jahren ihren ersten Rausch.
Vor diesem Hintergrund startet die DAK-Gesundheit im Rahmen der Präventionskampagne „bunt statt blau“ in diesem Jahr zum 13. Mal einen Plakatwettbewerb. Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie Teams im Alter von 12 bis 17 Jahren sind dazu aufgerufen, mit ihren Bildern klare Botschaften gegen das Rauschtrinken zu vermitteln. Einsendeschluss ist der 30. April 2022. Im Land Brandenburg findet der Wettbewerb unter der Schirmherrschaft von Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher statt.
Teilnehmende Schulen können das Thema Alkohol im Unterricht behandeln und ihre Schülerinnen und Schüler Plakate entwerfen lassen. Im Rahmen der Präventionskampagne „Aktion Glasklar“ stehen hierzu umfangreiche Unterrichtsmaterialien und Elterninformationen zur Verfügung.
Weiterführende Informationen sind jeweils auf den Internetseiten des Bundesbeauftragten für Sucht- und Drogenfragen und der DAK-Gesundheit abrufbar.

Kampagne "KreisMeister" sucht Ihre guten Erfahrungen mit der Selbsthilfe

Die Hemmschwelle, eine Selbsthilfegruppe zu besuchen, ist bei vielen Menschen hoch. Vor diesem Hintergrund wurde von der Landesarbeitsgemeinschaft der
Selbsthilfekontaktstellen Brandenburg e.V. (LAGS) bereits 2019 die landesweite Kampagne "KreisMeister" initiiert. Diese zielt darauf ab, Vorurteile abzubauen und den Zugang zur Selbsthilfe zu erleichtern.
Mitglieder von Selbsthilfegruppen zu den unterschiedlichsten Themen in Brandenburg berichten auf der Internetseite der Kampagne, wie die Gruppe ihr Leben bereichert hat.
Wenn Sie ebenfalls Ihre positiven Erfahrungen in der Selbsthilfe mit anderen Menschen teilen möchten, haben Sie hier die Möglichkeit, ebenfalls Ihre Geschichte zu erzählen.
Um die Arbeit der Selbsthilfegruppen zu fördern und zu unterstützen, werden den Akteuren Infomaterialien zur Kampagne zur Verfügung gestellt.

Neuer Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen

Burkhard Blienert ist neuer Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen. Dies hat das Bundeskabinett im Januar beschlossen und damit dem Vorschlag des Bundesgesundheitsministers Prof. Dr. Karl Lauterbach zugestimmt. Auch die Amtsbezeichnung von ehemals „Drogenbeauftragter der Bundesregierung“ hat sich mit Antritt des neuen Beauftragten geändert.
„Dieses Amt übernehmen zu dürfen, freut mich wirklich sehr. Es gibt viel zu tun! Die Drogen- und Suchtpolitik muss in vielen Bereichen neu gedacht und neu gestaltet werden. Was wir brauchen, ist ein Aufbrechen alter Denkmuster. Es muss gelten: ‚Hilfe und Schutz statt Strafe.‘ Nicht nur beim Thema Cannabis, sondern in der Drogenpolitik insgesamt, national wie auch international. Die Welt steht gesundheitspolitisch vor nie dagewesenen Herausforderungen und auch die Sucht- und Drogenpolitik muss mit großem Engagement und ohne Vorurteile angegangen werden. Ich danke Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Lauterbach für das Vertrauen und werde mein Bestes geben, um den Betroffenen und ihren Familien in ganz Deutschland die Unterstützung zu geben, die sie brauchen!“, so Burkhard Blienert in einer Pressemitteilung vom 12. Januar 2022. Wir wünschen ihm alles Gute für die Amtszeit.

Positionspapier zur geplanten Cannabis-Regulierung

SPD, Grüne und FDP planen, den Verkauf von Cannabis zu Genusszwecken an Erwachsene in lizensierten Geschäften zu erlauben. Vor diesem Hintergrund veröffentlichten die DHS und weitere Sucht-Fachgesellschaften am 23. Februar 2022 ein gemeinsames Positionspapier und fordern darin unter anderem

  • Priorisierung und Ausbau des Jugendschutzes, Prävention des problematischen Konsums durch strukturelle Maßnahmen,
  • konsequente Unterbindung illegalen Handels,
  • zusätzliche Mittel zur verbesserten Prävention, Früherkennung, Frühintervention, Beratung, Begleitung und Behandlung sowie der Versorgungs- und Therapieforschung im Bereich cannabisbezogener Störungen (parallel zu den steigenden Steuereinnahmen durch den Verkauf von Cannabis),
  • umfassende Begleitforschung und Ausbau des Drogen‐ und Gesundheitsmonitorings in Deutschland,
  • Etablierung einer interdisziplinären Gruppe von Expertinnen und Experten, die die Regierung bei der Umsetzung der neuen Regulierungen zur kontrollierten Cannabisabgabe berät.

Die veränderte gesellschaftliche Haltung sowie die Umsetzung des regulierten Marktes werden sowohl für die Suchtprävention als auch für die Suchthilfe relevant sein. Die BLS wird im Laufe des Jahres in verschiedenen Veranstaltungen die Herausforderungen und mögliche Herangehensweisen thematisieren.

Substitutionsversorgung opioidabhängiger Geflüchteter

Nach Aussage des UN-Flüchtlingshilfswerkes sind seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine mehr als zwei Millionen Menschen aus dem Land geflüchtet.
Die Deutsche Aidshilfe geht von rund 185.000 opioidabhängigen Personen aus, die im Fall einer Flucht in einer sehr schlechten gesundheitlichen Verfassung in den Aufnahmeländern ankommen. Weitere 15.000 Personen befinden sich Schätzungen zufolge aktuell in einer Substitutionsbehandlung.
Vor diesem Hintergrund haben sich die Aidshilfe und weitere Organisationen mit einem gemeinsamen Schreiben an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und die Gesundheitsminister*innen der Länder gewendet und bitten unter anderem darum, "...unverzüglich Vorbereitungen zu treffen, um die Fortsetzung oder den Beginn einer opioidgestützten Substitution sowie die Fortsetzung einer HIV-Behandlung zu ermöglichen."
In Brandenburg werden bereits jetzt Menschen mit einem Substitutionswunsch nicht wohnortnah versorgt, da entsprechende Arztpraxen fehlen.
Die Verbesserung der Substitutionsversorgung wird im Herbst in einem Fachgespräch des Gesundheitsministeriums sowie der Landessuchtkonferenz diskutiert.

Aktuelles Manual zum Deutschen Kerndatensatz (KDS)

Der Deutsche Kerndatensatz bildet die Grundlage für die einheitliche Dokumentation in Suchthilfeeinrichtungen in Deutschland. Darüber hinaus bietet er als Mindeststandard die Grundlage für die in der Suchthilfe verwendeten Dokumentationssysteme.
Seit dem 01.01.2022 steht ein aktualisiertes Manual zum KDS zur Verfügung. Dieses wurde von den Mitgliedern des Fachausschusses Statistik der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) und externen Expert*innen erarbeitet.
Die Änderungen und Ergänzungen betreffen ausschließlich Erläuterungen und Definitionen im Manual. Die bisherigen Items des KDS bleiben unverändert.
Das Manual ist als PDF-Datei sowie in einer Online-Version auf der Internetseite der Deutschen Suchthilfestatistik (DSHS) abrufbar. 

Aktionswoche Alkohol: Jetzt Veranstaltungen anmelden

Am 14. Mai beginnt die 8. bundesweite Aktionswoche Alkohol, die mit zahlreichen Veranstaltungen dazu anregen möchte, den eigenen Alkoholkonsum zu reflektieren. Fachkräfte aus verschiedenen Arbeitsfeldern, Mitglieder aus Suchtselbsthilfegruppen, Ehrenamtliche und weitere Interessierte sind dazu aufgerufen, sich an dieser bundesweiten Präventionskampagne mit einer eigenen Veranstaltung vor Ort zu beteiligen.
Im Rahmen der Aktionswoche regen tausende Engagierte deutschlandweit mit unterschiedlichsten Veranstaltungsformaten dazu an, über den eigenen Alkoholkonsum nachzudenken. Veranstalterinnen und Veranstalter können ihre geplanten Aktionen auf der Internetseite zur Aktionswoche anmelden und haben in diesem Zusammenhang die Möglichkeit, Aktionsmaterialien und Giveaways kostenfrei zu bestellen. 
Kompakte Informationen finden Sie auch im vor kurzem erschienenen Sondernewsletter der DHS
Die BLS veranstaltet während der Aktionswoche eine Online-Seminarreihe, in der die Teilnehmenden Einblicke in die Suchtprävention, Suchtberatung und -behandlung sowie Suchtselbsthilfe erhalten. Die drei 90-minütigen kostenfreien Veranstaltungen, die jeweils in den Abendstunden stattfinden, richten sich je nach Thema an unterschiedliche Zielgruppen: 

17.05.2022 | Wirksam vorbeugen?! Alkoholprävention für Jugendliche (für Eltern, Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter*innen) 
18.05.2022 | Hilfe bei Alkoholproblemen - Informationen zur Suchtberatung und Suchttherapie (für Fachkräfte und Ehrenamtliche aus sozialpädagogischen Arbeitsfeldern sowie weitere Interessierte)
19.05.2022 | Selbsthilfe – Mehr ist besser! (für Menschen mit Suchterfahrung, Angehörige und weitere Interessierte) 

Analyse zur Alkoholabhängigkeit in Deutschland

In Brandenburg gibt es 19 Prozent mehr alkoholabhängige Menschen als im Bundesdurchschnitt. In Mecklenburg-Vorpommern und Bremen beträgt der Anteil sogar über 50 Prozent, so eine aktuelle Analyse des BARMER Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg).
Aus der Auswertung geht weiterhin hervor, dass im Jahr 2020 deutschlandweit 820.000 Männer und 329.000 Frauen erwiesenermaßen alkoholabhängig waren. Dabei sind vor allem Menschen in der zweiten Lebenshälfte betroffen gewesen. So waren in der Altersgruppe der 55- bis 60-Jährigen zuletzt rund 131.000 Männer und knapp 51.000 Frauen von einer Alkoholabhängigkeit betroffen.
Weiterführende Informationen und Grafiken zur Analyse finden Sie auf den Internetseiten der BARMER sowie des bifg

Bericht zur Situation illegaler Drogen in Deutschland 2021

Bei Jugendlichen und Erwachsenen nimmt Cannabis unter den illegalen Drogen die prominenteste Rolle ein. Im Vergleich zu anderen Drogen dominiert die Substanz mit einer 12-Monats-Prävalenz von 8,1 Prozent unter 12- bis 17-Jährigen und 7,1 Prozent unter 18- bis 64-Jährigen deutlich. Der Anteil der Jugendlichen und Erwachsenen, die im gleichen Zeitraum irgendeine andere illegale Droge konsumiert haben, liegt bei 1,1 Prozent bzw. 2,4 Prozent.
Dies geht aus dem Reitox-Jahresbericht 2021 der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD) hervor, der einen Überblick über die Veränderungen des Drogenkonsums während der Coronazeit sowie das Konsumverhalten in der Altersgruppe der 12- bis 64-Jährigen bietet.
Ausführliche Informationen zu einzelnen Themen des Berichts finden sich in den entsprechenden Workbooks auf der Internetseite der DBDD.
Anlässlich der Veröffentlichung des aktuellen Reitox-Berichts gaben das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und die DBDD am 18. November 2021 eine gemeinsame Pressemitteilung heraus.

Aktuelle Entwicklungen: Regulierung von Glücksspielen in Deutschland

Seit Inkrafttreten des Glückspielstaatsvertrags 2021 im Juli letzten Jahres ist es möglich, sich übergreifend für verschiedene Glücksspielangebote sperren zu lassen. Die jeweiligen Betreiber*innen dieser Glücksspiele sind verpflichtet, vor Spielbeginn abzugleichen, ob ein*e Spieler*in gesperrt ist und ihm/ihr in diesem Fall die Teilnahme zu verwehren.
Nach Angaben des Regierungspräsidiums Darmstadt haben sich bis zum 21. Dezember 2021 rund 22.400 Menschen sperren lassen, heißt es in einem Bericht auf ZEIT online vom 2. Januar 2022.
Am 1. Juli 2021 wurde die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) mit Sitz in Halle (Saale) errichtet. Sie wird stufenweise die ihr gesetzlich übertragenen Aufgaben zur staatlichen Aufsicht und Kontrolle länderübergreifender Glücksspielangebote insbesondere im Internet übernehmen.

Weiterführende Links:

Frauenrechte und Tabakkontrolle

Der Anteil der durch Passivrauchbelastung verursachten Sterblichkeit bei Frauen ist mit 47 Prozent deutlich höher als bei Männern (26 Prozent). Im Jahr 2016 waren weltweit 573.000 Todesfälle bei Frauen auf die Belastung durch Passivrauch zurückzuführen, bei Männern waren es 311.000 Todesfälle.
Diese und weitere Informationen enthält die Broschüre Frauenrechte und Tabakkontrolle, die das Projekt Unfairtobacco gemeinsam mit 23 mitzeichnenden Gesundheits-, Entwicklungs- und Tabakkontrollorganisationen im Dezember herausgegeben hat.
Die Broschüre zeigt Verknüpfungen zwischen Frauenrechten, nachhaltigen Entwicklungszielen und Tabakkontrolle in unterschiedlichen Bereichen auf und befasst sich inhaltlich mit Fragen zum Tabakanbau und zum Marketing sowie zu gesundheitlichen Folgen und sozio-ökonomischen Ungleichheiten.
Weiterführende Informationen sind auf der Internetseite von Unfairtobacco abrufbar. 

Veranstaltungen der BLS

06.04.2022 | Vorstellung: EUTB® der BLS und Lotsennetzwerk Brandenburg

Basisqualifizierung Beratung und Behandlung bei pathologischem Glücksspielverhalten 2022
(Veranstaltungsreihe für Suchtberater*innen, Suchttherapeut*innen und Psychotherapeut*innen)

31.03. - 01.04.2022 | Basisqualifizierung, Teil 1 (Digitale Veranstaltung)
30.06. - 01.07.2022 | Basisqualifizierung, Teil 2 (Präsenzveranstaltung)
13. - 14.10.2022 | Basisqualifizierung, Teil 3 (Digitale Veranstaltung)

Crystal Meth: Frühjahrsseminare 
(Online-Seminarreihe des Netzwerks Crystal Meth Südbrandenburg in Kooperation mit der BLS) 

23.03.2022 | Crystal Meth in der ambulanten Beratungsstelle - ausgebucht
30.03.2022 | Das stille Leiden – Was Drogenabhängigkeit für Angehörige bedeutet - ausgebucht
06.04.2022 | Suchtselbsthilfe: Expert*innen in eigener Sache

Fortbildungsreihe 2022 für (angehende) Leiter*innen von Suchtselbsthilfegruppen (Präsenzveranstaltungen in Elstal / Potsdam) 

02. - 03.04.2022 | Berauschend normal?! Sucht bei Menschen mit Beeinträchtigungen - ausgebucht
21. - 22.05.2022 | Das kleine ABC der Gruppenleitung - ausgebucht
10. - 11.09.2022 | Update Selbsthilfe?! 
22. - 23.10.2022 | Schuld, Scham und Sühne - Was macht Sucht mit der Familie? - ausgebucht

Online-Elternabende: Sicher im Netz

03.05.2022 | Medienkompetenz – eine Familienaufgabe
24.05.2022 | Was tun bei Cybermobbing?

Online-Seminarreihe Aktionswoche Alkohol: Einblicke in Prävention, Beratung und Selbsthilfe

17.05.2022 | Wirksam vorbeugen?! Alkoholprävention für Jugendliche
18.05.2022 | Hilfe bei Alkoholproblemen - Informationen zur Suchtberatung und Suchttherapie
19.05.2022 | Selbsthilfe – Mehr ist besser!

27.06.2022 | Suchtsensible Pflege - Motivierende Kurzintervention in der Altenpflege

02.07.2022 | Lots*in im Lotsennetzwerk Brandenburg

Save the Date:
15.05.2022 | 27. Suchtselbsthilfetagung im Land Brandenburg
Mein Weg. Dein Weg. Unser Weg – in Präsenz und online 
(Die Suchtselbsthilfetagung ist aktuell in Planung und wird voraussichtlich in Präsenz im Tagungshaus Herrmannswerder stattfinden. Auch eine digitale Teilnahme wird möglich sein. Weitere Informationen finden Sie in wenigen Tagen auf unserer Internetseite) 

Termine

22. - 23.03.2022 | 106. Wissenschaftliche Jahrestagung des Bundesverbands Suchthilfe e.V., in Berlin
Teilnehmen und teilhaben – Bio-psycho-soziale Suchthilfe in Deutschland

22. - 24.03.2022 | Kongress Armut und Gesundheit 2022 (digital)
Was jetzt zählt

02. - 03.05.2022 | 43. fdr+sucht+kongress (digital)
Sucht im Netzwerk

14. - 22.05.2022 | Bundesweite Aktionswoche Alkohol 2022

07. - 09.06.2022 | 26. Suchttherapietage in Hamburg (digital)
Warum erreichen wir die Zielgruppen nicht: Unpassende Angebote oder Krankheitsimmanent?

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Brandenburgische Landesstelle für Suchtfragen e.V.
Behlertstraße 3A, Haus H1
14467 Potsdam

Telefon (0331) 581 380 0
Telefax (0331) 581 380 25
info@blsev.de | https://www.blsev.de

Vertreten durch den Vorstand
Jens-Uwe Scharf, Heike Kaminski und Elisabeth Schütz

Eintragung im Vereinsregister
Registergericht: Amtsgericht Potsdam
Registernummer: VR 1412 P

Inhaltlich verantwortlich gemäß §5 TMG und §55 RStV:
Brandenburgische Landesstelle für Suchtfragen e.V.
Andrea Hardeling, Behlertstraße 3A, Haus H1, 14467 Potsdam
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