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Newsletter der Brandenburgischen Landesstelle für Suchtfragen e.V.

Ausgabe 33 | 01.10.2020

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

hiermit erhalten Sie den Herbst-Newsletter der BLS mit aktuellen Informationen aus den Bereichen Suchtprävention, Suchthilfe und Selbsthilfe.
Die letzten Monate haben uns herausgefordert, auf Gewohntes und Bewährtes zu verzichten und neue Wege zur Bewältigung des Alltags sowie der anstehenden Aufgaben zu finden. Das Thema Digitalisierung wurde schneller als erwartet in vielen Bereichen relevant. Digitale Beratungs- und Veranstaltungsformate wurden kurzfristig umgesetzt, Themen, die seit Jahren diskutiert wurden, mussten aufgrund der besonderen Situation schneller in die Praxis transferiert werden.
Auch wir versuchen, den Schwung zu nutzen, um digitale Projekte voranzubringen. Neue Veranstaltungsformate führen dazu, dass der notwendige Fachaustausch niedrigschwelliger erfolgen kann und Vernetzung möglich ist, ohne dass weite Wege zurückgelegt werden müssen.
Wir sind gespannt auf die Entwicklungen und bleiben im Kontakt.

Viel Spass beim Lesen des Newsletters, und bleiben Sie gesund!

Herzliche Grüße

Andrea Hardeling
Geschäftsführerin




7. Plenum der Landessuchtkonferenz am 30. Oktober 2020

Die Landessuchtkonferenz (LSK) verbindet Akteure der Suchthilfe und der Suchtprävention des Landes Brandenburg. Unter dem Titel Un-abhängig in jedem Lebensalter findet am 30. Oktober 2020 das 7. Plenum der LSK als Online-Konferenz statt.
Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher eröffnet das Plenum, anschließend erfolgen ein Rückblick der Arbeitskreise der LSK auf die Arbeit der vergangenen Jahre und eine Abstimmung über zukünftige Zielsetzungen. Als ergänzende fachliche Impulse werden im Vorfeld auf der Internetseite der LSK verschiedene Fachvorträge zur Verfügung gestellt.
Das Programm zum Plenum und das Online-Anmeldeformular finden Sie unter www.blsev.de/lsk-plenum.
Bei Rückfragen wenden Sie sich gern per E-Mail oder telefonisch unter (0331) 581 380 22 an Ulli Gröger in der BLS.




Neues Präventionsprojekt der BLS: Fachkräfte gesucht

Ab November 2020 startet die BLS das landesweite Projekt Suchtprävention für vulnerable Zielgruppen. Das Projekt wird offiziell auf dem Plenum der Landessuchtkonferenz vorgestellt. Für den Aufbau und die Durchführung des Projektes suchen wir in den nächsten Monaten eine Projektkoordination, eine Projektassistenz sowie zwei Projektreferent*innen. Alle Stellenausschreibungen finden Sie auf unserer Internetseite im Menüpunkt Jobs.




Neuer Beratungsort der EUTB in Königs Wusterhausen

Alexandra Lehrmann, die EUTB-Beraterin der BLS, berät seit Juli jeden dritten Donnerstag im Monat zwischen 09:00 und 13:00 Uhr in den Räumen des Stellwerk 8 in Königs Wusterhausen rund um das Thema Teilhabe.
Die Beratungszeiten in den Standorten Potsdam und Nauen können Sie der Internetseite des Projekts entnehmen.
Ratsuchende können sich auch telefonisch unter (0331) 581 380 28 oder per E-Mail von Montag bis Freitag zwischen 10:00 und 16:00 Uhr an die EUTB wenden.




Lotsinnen und Lotsen gesucht

Die BLS ist weiterhin auf der Suche nach engagierten Menschen, die aus ihrer eigenen Suchterfahrung heraus oder als Angehörige*r im Lotsennetzwerk Brandenburg ehrenamtlich tätig werden möchten.
Sie können sich im Lotsennetzwerk engagieren, wenn Sie

  • eine eigene Suchterfahrung haben und diese stabil bewältigt ist oder Angehörige/r eines suchterkrankten Menschen sind,
  • seit mindestens zwei Jahren abstinent leben und
  • Mitglied einer Selbsthilfegruppe sind.

Die nächste Schulung Lots*in im Lotsennetzwerk Brandenburg findet am 07. November 2020 in Potsdam statt. Bei Interesse wenden Sie sich bitte per E-Mail oder telefonisch unter (0331) 581 380 26 an die Koordinatorin des Lotsennetzwerks, Maria Nehrkorn.




Bundesweiter Aktionstag Suchtberatung: Kommunal wertvoll!

Suchtberatungsstellen begleiten, unterstützen und stabilisieren Abhängigkeitskranke und ihre Angehörigen in Krisen sowie in dauerhaft herausfordernden Lebenssituationen. 1.300 Suchtberatungsstellen erreichen bundesweit mehr als eine halbe Million Abhängigkeitserkrankte und ihre Angehörigen.
Am 4. November 2020 findet unter Federführung der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) der bundesweite Aktionstag Suchtberatung unter dem Motto Kommunal wertvoll! statt. Beratungsstellen, die sich am Aktionstag beteiligen möchten, finden auf der Internetseite der DHS Anregungen und Materialien zum Download.
Zur aktuellen finanziellen Situation der Suchtberatungsstellen veröffentlichte die DHS am 10. September eine Pressemitteilung. Gemeinsam mit ihren Mitgliedsverbänden weist sie in der aktualisierten Stellungnahme Notruf Suchtberatung auf die prekäre Lage der Einrichtungen hin.




Erstmals digital: 59. DHS Fachkonferenz SUCHT

Mit dem Thema Suchthilfe: kommunal denken - gemeinsam handeln befasst sich auch die digitale Fachkonferenz SUCHT der DHS am 10. und 11. November 2020. In Online-Beiträgen analysieren und diskutieren Expert*innen, Praktiker*innen und Wissenschaftler*innen diverse Problemlagen, Chancen und neue Lösungsansätze kommunaler Suchthilfe und Suchtprävention. Ziel ist es, die vielfältigen kommunalen Aktivitäten der Suchthilfe zu stärken und zukunftsfähige Perspektiven zu entwickeln. Weitere aktuelle Informationen zum Programm und das Anmeldeformular finden Sie auf der Internetseite der Fachkonferenz.




Studie belegt: Corona-Lockdown fördert Suchtverhalten

Bereits aus früheren Epidemien ist bekannt, dass Stress durch massiv eingeschränkte soziale Kontakte riskanten Konsum und Suchtverhalten fördern kann. Diese Gefahr besteht auch in der aktuellen COVID-19-Pandemie, wie eine Studie, die vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) Mannheim und der Universitätsklinik Nürnberg initiiert wurde, belegt.
In der Studie wurde die Veränderung der Alkohol- und Tabakkonsumgewohnheiten während des Lockdowns erfragt. Demzufolge trinken 37,4 Prozent der Befragten seit Beginn der Beschränkungen mehr Alkohol. Bei 42,7 Prozent der Studienteilnehmenden ist der Tabakkonsum gestiegen. Die Befragung zeigt, wie wichtig es ist, über Risiken und mögliche Langzeitfolgen zu informieren sowie niederschwellige Hilfsangebote bereits jetzt, während der Akutphase der Corona-Pandemie, aufzubauen.
Weitere Details können Sie der Publikation im Deutschen Ärzteblatt entnehmen.




Ansteigende Rauschgiftkriminalität in Deutschland

Seit nunmehr neun Jahren nimmt die Zahl der polizeilich registrierten Rauschgiftdelikte kontinuierlich zu. In dem am 08. September 2020 veröffentlichten Bundeslagebild Rauschgiftkriminalität 2019 des Bundeskriminalamtes (BKA) ist mit 359.747 Delikten ein Plus von rund 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Diese Entwicklung lässt sich vor allem auf eine Zunahme der allgemeinen Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz zurückführen. Der mit Abstand größte Anstieg bei Delikten ist im Zusammenhang mit Kokain registriert worden (20.107 Fälle). Die Deliktszahlen deuten nach Einschätzung des BKA auf eine anhaltend hohe Nachfrage nach Betäubungsmitteln in Deutschland hin. Rückschlüsse auf eine zugleich sehr hohe Verfügbarkeit unterschiedlichster Rauschgifte lassen die Sicherstellungszahlen und der Anstieg der Produktionskapazitäten zu. Weiterführende Informationen finden Sie in der Pressemitteilung der Bundesdrogenbeauftragten zur Rauschgiftkriminalität 2019.




DAK-Studie: Gaming, Social-Media & Corona

Die Nutzung digitaler Medien durch Kinder und Jugendliche ist ein vieldiskutiertes Thema. Die Krankenkasse DAK-Gesundheit untersucht mit Suchtexperten am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf (UKE) in einer Längsschnittstudie erstmalig die krankhafte Nutzung von Computerspielen und Social Media nach den neuen ICD-11 Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) . Auch die Folgen der Covid-19-Pandemie werden erforscht.
Erste Zwischenergebnisse wurden Ende Juli vorgelegt: Bei fast 700.000 Kindern und Jugendlichen ist das Gaming riskant oder pathologisch. Im Vergleich zum Herbst 2019 nahmen die Spielzeiten unter dem Corona-Lockdown werktags um 75 Prozent zu. Weiterführende Informationen finden Sie auf der Internetseite der DAK-Gesundheit.




„Komatrinken“ bei Kindern und Jugendlichen

Die Zahl der Kinder und Jugendlichen in Berlin und Brandenburg, die mit Alkoholvergiftung ins Krankenhaus gebracht wurden, ist von 2017 zu 2018 deutlich gestiegen. Insgesamt gab es im Jahr 2018 in Brandenburg 529 Betroffene zwischen zehn und 19 Jahren. Das sei ein Anstieg von rund fünf Prozent gegenüber 2017, teilte die DAK-Gesundheit am 12. September mit und bezog sich hierbei auf aktuelle Zahlen des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg. 204 Betroffene waren Mädchen, 325 Jungen. Die Zahlen aus dem Jahr 2019 liegen aktuell noch nicht vor.




Bundesmodellprojekt Digitale Lotsen: Praxistipps zum Thema Digitalisierung in der Suchthilfe

In den zurückliegenden Monaten sah sich die Suchthilfe coronabedingt unmittelbar mit dem Thema Digitalisierung konfrontiert. Um Einrichtungsleitungen der Suchthilfe unterstützen, stellt das Bundesmodellprojekt Digitale Lotsen der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen e.V. auf seiner Internetseite Praxistipps zu diesem Thema vor.




Glücksspielangebote im Internet

Der neue Glücksspielstaatsvertrag soll nach erfolgter Ratifizierung am 01. Juli 2021 in Kraft treten. Er sieht unter anderem die Liberalisierung von Online-Glücksspielen, die Einrichtung eines zentralen und spielformübergreifenden Sperrsystems und ein monatliches Einsatzlimit von 1.000 Euro für Glücksspiele im Internet vor.
Die bevorstehende Ausweitung des Glücksspielmarktes stellt Suchthilfe und Suchtprävention vor neue Herausforderungen. Nach Informationen von NDR und Süddeutscher Zeitung haben sich die Staats- und Senatskanzleien der 16 Bundesländer vor kurzem auf Übergangsregelungen für Glücksspiel-Angebote im Internet verständigt. Demnach sollen zahlreiche bislang illegale Online-Glücksspiele vorerst geduldet werden. Die Anbieter sollen sich dafür bereits jetzt an die Regeln halten, die kommenden Sommer im Zuge des neuen Glücksspielstaatsvertrags in Kraft treten sollen. Weiterführende Informationen finden Sie in Online-Meldungen der Tagesschau und der Süddeutschen Zeitung.




Neue Veröffentlichungen der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen

Folgende Materialien hat die DHS vor kurzem herausgegeben:

Alle Broschüren können kostenfrei bei der DHS bestellt werden.




Arbeitshilfe zur kultursensiblen Beratung

Geflüchtete und Menschen mit Migrationshintergrund bringen teilweise Vorstellungen von Krankheit und Gesundheit mit, die Fachkräften im deutschen Gesundheitssystem bzw. in psychosozialen Einrichtungen nicht bekannt sind und die Beratung und Behandlung erschweren. Der Deutsche Caritasverband hat zur Unterstützung in der Praxis eine Arbeitshilfe entwickelt. Die Broschüre führt in die verschiedenen Vorstellungen von Krankheit und Gesundheit ein. Mit konkreten Beispielen von kulturspezifischen Krankheitskonzepten sollen diese Vorstellungen verdeutlicht werden. Zudem erhalten Berater*innen konkrete Empfehlungen für die Vorbereitung und Durchführung eines kultursensiblen (Erst-)Gesprächs. Die Materialien stehen auf der Internetseite des Deutschen Caritasverbands zur Verfügung.




Veranstaltungen der BLS

07.10.2020 | Aufbaufortbildung: Cannabis - Nutzpflanze, Heilmittel und illegale Droge - ausgebucht

24.10.2020 | Ausgespielt - Weg(e) aus der Glücksspielsucht
Videokonferenz für Glücksspieler*innen und Fachkräfte des Netzwerks Frühe Intervention bei pathologischem Glücksspiel im Land Brandenburg

24. - 25.10.2020 | Achtsamkeit  - ausgebucht
Fortbildung für Leiter*innen von Suchtselbsthilfegruppen

03.11.2020 | Free To P(l)ay – wie digitale Spiele unsere Freizeitkultur verändern
Online-Seminar

05. - 06.11.2020 | Glücksspiel | Sucht | Depression  - ausgebucht Aufbauseminar

07.11.2020 | Lots*in im Lotsennetzwerk Brandenburg
Fortbildung für Betroffene und Angehörige, die im Lotsennetzwerk Brandenburg tätig werden möchten

17.11.2020 | Suchtsensible Pflege - Motivierende Kurzintervention in der Altenpflege – ausgebucht




Termine

08.10.2020 |  Online-Fachtagung der BTU Cottbus-Senftenberg zu den Ergebnissen der Brandenburger Kinder- und Jugendgesundheitsstudie HBSC Seelisch gesund und gewaltfrei in der Schule

30.10.2020 | 7. Plenum der Landessuchtkonferenz (digital)
Un-abhängig in jedem Lebensalter

04.11.2020 | Bundesweiter Aktionstag Suchtberatung
Kommunal wertvoll!

10. - 11.11.2020 | Erste digitale DHS Fachkonferenz SUCHT
Suchthilfe: kommunal denken - gemeinsam handeln

17. - 18.11.2020 | Digitale Tagung der Bundesarbeitsgemeinschaft für Straffälligenhilfe e.V. 
Drogenpolitik – Einfallstor in die Straffälligkeit? 

30.11. - 01.12.2020 | Symposium zum 20jährigen Jubiläum des Zentrums für interdisziplinäre Suchtforschung der Universität Hamburg
Interdisziplinäre Perspektiven der Suchtforschung




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