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Newsletter der Brandenburgischen Landesstelle für Suchtfragen e.V.

Ausgabe 32 | 02.07.2020

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

auch dieser Sommer ist noch von den Veränderungen durch die COVID19-Pandemie geprägt. Suchtberatungs- und Behandlungseinrichtungen haben Maßnahmen ergriffen, um Ratsuchende unter sicheren Bedingungen unterstützen zu können.
Onlineangebote spielen sowohl in der Vernetzung und Qualifizierung von Fachkräften eine Rolle, als auch in der Suchtprävention, die zum Start der Sommerferien eine besondere Veranstaltungsreihe - die kleine Sommerakademie der Suchtprävention online durchführt.
Doch Onlineangebote können nicht jeden persönlichen Kontakt ersetzen. Gerade die Unterstützung der Selbsthilfegruppen wurde während der Zeit der Kontaktbeschränkungen sehr vermisst, so dass die Lockerung der Einschränkungen besonders für die Selbsthilfe besonders wichtig waren.
Erste Untersuchungen zeigen, dass der riskante Alkoholkonsum während des Lockdowns gestiegen ist. Diese Folge sowie die Erfahrungen aus der Coronakrise bedeuten für die Suchthilfe und Suchtprävention, sehr flexibel auf aktuelle Anforderungen zu reagieren und mit Blick auf mögliche wiederkehrende Einschränkungen die Entwicklung von Onlineangeboten zur Prävention, Beratung und Vernetzung voranzubringen.
In diesem Sinne wünsche ich ihnen einen gesunden Sommer!

Herzliche Grüße

Andrea Hardeling
Geschäftsführerin der BLS




Online-Seminare: Rausch - Sucht - Prävention

BLS goes digital: Zum Start in die Sommerferien laden die Fachkräfte der überregionalen Suchtpräventionsfachstellen und die BLS ein, sich im Rahmen einer Online-Seminarreihe über alltagsrelevante Themen der Suchtprävention zu informieren und auszutauschen. Bis zum 5. August wird an jedem Mittwochabend ein kostenfreies Online-Seminar stattfinden. Folgende Themen sind geplant:

Zielgruppe sind sowohl interessierte Jugendliche und Eltern als auch an Lehrkräfte, (Schul-)Sozialarbeiter*innen und Fachkräfte aus dem Bereich der Jugendarbeit. Weitere Informationen zum Programm finden Sie im Veranstaltungsflyer (PDF, 383 KB). Eine Anmeldung ist online über den Menüpunkt Termine auf unserer Internetseite möglich.




EUTB: Neues Schulungskonzept Teilhabelots*in

Im Herbst startet in der BLS die Fortbildungsreihe Teilhabelots*in.
Die modularisierte Schulung wurde im Rahmen des Projektes Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB®) konzipiert. Ziel ist es, eine bessere Vernetzung zwischen der EUTB® und dem Lotsennetzwerk Brandenburg im Sinne eines Peer-to-Peer Ansatzes herzustellen.
Die Lotsinnen und Lotsen sollen in der aus drei Modulen bestehenden Fortbildung in den Themenbereichen Sozialrecht und Teilhabe sensibilisiert werden. Außerdem sollen die Gesprächsführungskompetenzen der Lots*innen durch die Vermittlung der Grundprinzipien der Motivierenden Gesprächsführung (MI) erweitert werden.
Im Lotsennetzwerk sind aktuell 33 Ehrenamtliche aktiv, die - als Betroffene oder Angehörige - Erfahrungen mit der Suchterkrankung (Alkohol-, Drogen-, Medikamenten und Mehrfachabhängigkeiten, sowie Pathologischem Glücksspiel) und deren stabiler Bewältigung haben. Interessierte, die sich im Lotsennetzwerk engagieren möchten,  können sich per E-Mail oder telefonisch unter (0331)  581 380 26 an  die Koordinatorin des Lotsennetzwerks, Maria Nehrkorn, wenden.




acht bis zwölf - Kursleiterausbildung

Acht bis zwölf ist ein qualitätsgesichertes Peer-Eltern-Programm, das darauf abzielt, Eltern von Grundschulkindern in ihrer Vorbildfunktion zu stärken und ihre Erziehungskompetenz hinsichtlich gesundheitsfördernder und suchtpräventiver Aspekte zu fördern. Das Programm beinhaltet ein Kursangebot für Eltern von Grundschulkindern zu Erziehungsfragen rund um die Themen Medien - Nikotin - Alkohol. Die BLS bietet am 28. und 29. September 2020 eine Kursleiterausbildung an. Diese richtet sich an Schulsozialarbeiter*innen und pädagogische Fachkräfte an Grundschulen und qualifiziert die Teilnehmenden zur eigenständigen Durchführung von acht bis zwölf-Elternkursen. Weitere Informationen zum Programm und zur Ausbildung finden Sie auf der Internetseite der BLS.
Die Veranstaltung ist bereits ausgebucht. Bei Interesse an einer Teilnahme besteht die Möglichkeit, sich per E-Mail auf eine Warteliste eintragen zu lassen.  




Suchtprävention in der Schule: Rundschreiben des MBJS veröffentlicht

Das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) hat im Amtsblatt Nr.  7/ 2020 das Rundschreiben 9/20 zum Thema Legale und illegale Suchtmittel, Glücksspielsucht und problematische Nutzung digitaler Medien veröffentlicht. Im Rundschreiben werden unter anderem aktuelle gesetzliche Regelungen zum Umgang mit Tabakprodukten, Alkohol, illegalen Suchtmitteln (Cannabis) und Glücksspiel erläutert. Darüber hinaus enthält es Hinweise zum Umgang mit Suchtmittelkonsum und Suchtgefährdung in der Schule.
Qualifizierte Ansprechpartner*innen zum Thema Schulische Suchtprävention sind die BLS und die fünf überregionalen Suchtpräventionsfachstellen im Land Brandenburg.




Plenum der Landessuchtkonferenz im Oktober

Der neue  Termin für das 7. Plenum der Landessuchtkonferenz steht fest. Am Freitag, den 30. Oktober 2020 wird diese Veranstaltung in einem Online-Format stattfinden. Aktuell wird das Programm abgestimmt. Die Mitglieder der Landessuchtkonferenz erhalten in Kürze eine Einladung. Weitere Informationen finden Sie demnächst unter www.lsk-brandenburg.de.




Brandenburgischer Präventionspreis 2020

Auch in diesem Jahr wird der Brandenburgische Präventionspreis verliehen. Ziel der Preisverleihung ist es, bereits bewährte, erfolgreich durchgeführte oder neu anlaufende Maßnahmen und Projekte zu kriminalpräventiven Themen auszuzeichnen und bekannt zu machen.
Anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Landespräventionsrates ist in diesem Jahr bewusst auf einen eingrenzenden Schwerpunkt verzichtet worden.  Privatpersonen können sich ebenso bewerben wie Gemeinden, Schulen, Kitas, Freiwillige Feuerwehren, Projektträger, Unternehmen und Vereine oder private und öffentliche Initiativen.
Der Präventionspreis ist mit insgesamt 5.000 Euro dotiert. Bis zum 15. September 2020 sind Bewerbungen aus ganz unterschiedlichen Feldern der Kriminalprävention möglich. Die Preisverleihung ist im vierten Quartal dieses Jahres geplant.




Bundesweiter Aktionstag Suchtberatung am 4. November 2020: "Kommunal wertvoll!"

Suchtberatungsstellen leisten für Abhängige und ihre Angehörigen eine enorm wichtige und unverzichtbare Hilfe vor Ort. Sie unterstützen, beraten und begleiten suchtkranke Menschen in krisenhaften und herausfordernden Lebenssituationen. Angesichts klammer kommunaler Kassen kämpfen Suchtberatungen um eine solide und gesicherte Finanzierung ihrer Angebote.
Der Aktionstag Suchtberatung, der erstmalig am 04. November 2020 unter dem Motto Kommunal wertvoll! stattfindet, zielt darauf ab, Suchtberatungsstellen und Politik miteinander ins Gespräch zu bringen. Damit soll auf die Dringlichkeit der (Weiter-)Finanzierung aufmerksam gemacht werden. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung hat die Schirmherrschaft zugesagt. Weitere Informationen erhalten Sie in Kürze auf der Internetseite der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V.




Auswirkungen des Lockdowns auf den Alkohol- und Tabakkonsum

Seit Beginn der Ausgangseinschränkungen infolge der COVID-19-Pandemie ist der Alkohol- und Tabakkonsum in der Allgemeinbevölkerung angestiegen. Dies zeigen erste Ergebnisse einer anonymen Online-Befragung, die aktuell von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Nürnberg und der Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) Mannheim durchgeführt wird.
Seit Beginn der Ausgangseinschränkungen haben 37,4 Prozent der Studienteilnehmer*innen mehr Alkohol getrunken, 42,7 Prozent haben mehr geraucht.
Diese Beobachtungen weisen darauf hin, dass die Befürchtung hinsichtlich des Risikos einer Konsumsteigerung in der Allgemeinbevölkerung, wie sie unter anderem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geäußert worden ist, zumindest für Deutschland nicht unbegründet ist.
Detaillierte Informationen zur Befragung finden Sie im Medizinreport des Deutschen Ärzteblatts vom 19. Juni 2020.




Ergebnispapier: Gaming Disorder

Für Menschen mit einer drohenden oder vorliegenden Computerspielstörung (Gaming Disorder) und für ihre Angehörigen sollte eine hinsichtlich der finanziell benötigten Ressourcen abgesicherte, qualifizierte und vernetzte Beratung angeboten und durchgeführt werden. Erforderlich ist die finanzielle Ausstattung bedarfsgerechter Beratungsstellen. Weiterhin bedarf es der Entwicklung, Abstimmung, Verbreitung und Weiterentwicklung von verbindlichen fachlichen Standards bezüglich der Beratung und Vermittlung von Klientinnen und Klienten.
Dies sind nur einige der Forderungen einer gemeinsamen Arbeitsgruppe der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. und des Fachverbands Medienabhängigkeit e.V., die am 22. Juni 2020 in einem Ergebnispapier veröffentlicht wurden. Das Papier beinhaltet zentrale Fragen der Bereiche Prävention und Frühintervention, Beratung, Behandlung und Rehabilitation sowie Forschung des problematischen Computerspielens und der Computerspielstörung (Gaming Disorder), die gemeinsam von Vertreterinnen und Vertreter der Verbände, der Praxis und der Forschung erarbeitet wurden.




Fachbeirat Glücksspielsucht gegen Duldung illegaler Online-Glücksspiele

Der Fachbeirat Glücksspielsucht, ein siebenköpfiges Expertengremium, das die Bundesländer bei der Umsetzung des Glücksspielstaatsvertrags berät, lehnt laut einer am 19. Juni veröffentlichten Pressemitteilung den Vorschlag der Länder Hessen und Sachsen, illegale Online-Casinos auf dem deutschen Markt nicht mehr länger zu verfolgen, entschieden ab.
Nach aktueller Rechtslage sind Online-Glücksspiele wie Online-Casinos, Online-Poker oder Online-Automatenspiele in Deutschland verboten. Ausnahmen gibt es lediglich in Schleswig-Holstein. Trotz dieses Verbots agieren viele Glücksspielanbieter aus dem Ausland mit deutschsprachigen Webseiten relativ ungehindert auf dem deutschen Markt und werben - auch über die Landesgrenzen von Schleswig-Holstein hinaus - für ihre Angebote.
Einer Meldung auf tagesschau.de vom 16. Juni 2020 zufolge setzt sich das Hessische Innenministerium für eine übergangsweise Duldung von Online-Casinospielen bis zum Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrages im Juli 2021 ein. 
Am 30. September 2020 findet der diesjährige bundesweite Aktionstag gegen Glücksspielsucht statt. Die BLS weist an diesem Tag in Kooperation mit dem Netzwerk Frühe Intervention bei pathologischem Glücksspiel in Brandenburg auf die Risiken von Online-Glücksspielen hin.




E-Zigaretten: Gesundheitliche Risiken

E-Zigaretten werden von vielen Menschen im Vergleich zu herkömmlichen Tabakzigaretten als weniger gesundheitsschädlich eingeschätzt. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat die Alternative zum Rauchen geprüft. Das Ergebnis: E-Zigaretten sind nicht harmlos.
„Viele der verwendeten Inhaltsstoffe sind nicht ausreichend untersucht“, sagt der Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Wie sich etwa Verdampfungsmittel in den Liquids von E-Zigaretten, über Jahre eingeatmet, auf die Gesundheit auswirken, ist noch unbekannt.“ Die Erforschung der gesundheitlichen Risiken des „Dampfens“ ist Schwerpunktthema in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins BfR2GO.




Drogenaffinitätsstudie 2019

Die Raucherquote bei 12- bis 25-Jährigen ist auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der 1970er-Jahre. Dies zeigen die Ergebnisse des am 01. Juli 2020 vorgelegten Forschungsberichts Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2019 der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Zu ihrem Alkoholkonsum befragt, gaben 36,9 Prozent der 12- bis 17-Jährigen an, noch nie in ihrem Leben getrunken zu haben. Mindestens einmal in der Woche Alkohol trinken 9,5 Prozent der befragten 12- bis 17-Jährigen. Im Jahr 2004 lagen die Zahlen in dieser Altersgruppe noch bei 21,2 Prozent.
Trotz langfristig rückläufiger Entwicklungen ist das Rauschtrinken  im Jugendalter weit verbreitet. 16,4 Prozent der männlichen und 10,7 Prozent der weiblichen 12- bis 17-Jährigen gaben an, dass sie sich in den letzten 30 Tagen mindestens einmal in einen Rausch getrunken haben.
Die Lebenszeitprävalenz des Cannabiskonsums ist in den letzten Jahren gestiegen: 10,4 Prozent der 12- bis 17-Jährigen haben schon einmal Cannabis ausprobiert.
Für die Drogenaffinitätsstudie 2019 wurden 7.000 Personen im Alter von 12 bis 25 Jahren im Zeitraum von April bis Juni 2019 befragt. Ein Faktenblatt mit ausgewählten Ergebnissen der Drogenaffinitätsstudie stellt die BZgA zum Download  zur Verfügung. 
Weiterführende Informationen finden Sie auch in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Bundesdrogenbeauftragten und der BZgA vom 01. Juli 2020.




Veranstaltungen der BLS

01.07. - 05.08.2020 | Online-Seminarreihe: Rausch - Sucht - Prävention - Kleine Sommerakademie

01. - 02.08.2020  Neues, Altes und Erprobtes
Fortbildung für Leiter*innen aus Suchtselbsthilfegruppen - ausgebucht

11.08.2020 |Suchtsensible Pflege - Motivierende Kurzintervention in der Altenpflege - ausgebucht

16. - 18.09.2020 | Beratung und Behandlung bei pathologischem Glücksspielverhalten
Basisqualifizierung Teil 2 (wenige freie Plätze)

23.09.2020 | Substanzkonsum und Suchtprävention bei Jugendlichen
ausgebucht

28.-29.09.2020 | acht bis zwölf-Kursleiterausbildung
Multiplikatorenschulung für Sozialpädagog*innen und Sozialarbeiter*innen - ausgebucht

Fortbildungsreihe Biogene Drogen:
21.09.2020 | Basisfortbildung: Rausch und Sucht - ausgebucht
07.10.2020 | Aufbaufortbildung: Cannabis - Nutzpflanze, Heilmittel und illegale Droge

05. - 06.11.2020 | Glücksspiel | Sucht | Depression
Aufbauseminar (wenige freie Plätze)

07.11.2020 | Lots*in im Lotsennetzwerk Brandenburg
Fortbildung für Betroffene und Angehörige, die im Lotsennetzwerk Brandenburg tätig werden möchten




Termine

30.09.2020 | Bundesweiter Aktionstag gegen Glücksspielsucht

30.10.2020 | 7. Plenum der Landessuchtkonferenz (digital)

04.11.2020 | Bundesweiter Aktionstag Suchtberatung
Kommunal wertvoll!

10. - 11.11.2020 | Erste digitale DHS Fachkonferenz SUCHT
Suchthilfe: kommunal denken - gemeinsam handeln




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