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Newsletter der Brandenburgischen Landesstelle für Suchtfragen e.V.

Ausgabe 29 | 27.03.2020

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

noch vor einigen Wochen war nicht vorstellbar, welche einschneidenden Veränderungen auf uns zukommen. In den letzten zwei Wochen hat sich das Leben für die gesamte Bevölkerung in Deutschland wesentlich verändert. Das hat sowohl Folgen für suchtgefährdete und suchtkranke Menschen als auch für die Angebote und die (Finanzierungs-)Strukturen des Suchthilfesystems.
Im folgenden Newsletter wollen wir aktuelle themenbezogene Informationen aus den Bereichen Suchtprävention, Suchthilfe und Selbsthilfe darstellen. Sollten Sie weitere wichtige Informationen haben, können Sie sich gerne mit mir in Verbindung setzen. Die BLS ist wie immer unter den bekannten Kontaktdaten erreichbar.
Bleiben Sie gesund und seien Sie herzlich gegrüßt!

Andrea Hardeling
Geschäftsführerin




Erreichbarkeit der Suchtberatungsstellen im Land Brandenburg

Die Suchtberatungsstellen im Land Brandenburg stehen Hilfesuchenden auch in dieser Zeit telefonisch und per E-Mail zur Verfügung.  In einigen Regionen finden weiterhin auch persönliche Gespräche in den Beratungsstellen statt.

In der Adressdatenbank der BLS finden Sie alle Suchtberatungsstellen im Land Brandenburg.
Folgende Beratungsstellen bieten - über den Erstkontakt per E-Mail hinaus - Onlineberatung an:

Bei Rückfragen und um das passende Beratungsangebot zu finden, wenden Sie sich auch weiterhin gern telefonisch unter (0331) 581 380 0 oder per E-Mail an die BLS.




Stationäre Entwöhnungsbehandlung weiter möglich

Hinweis (30.03.2020): Diese Meldung wurde aus aktuellem Anlass nach Versand des Newsletters redaktionell bearbeitet.
Im Land Brandenburg bieten fünf Fachkliniken eine stationäre Rehabilitation für abhängigkeitserkrankte Menschen an: die salus klinik Lindow, die Fontane-Klinik Mittenwalde, die Median Psychotherapeutische Klinik Bad Liebenwerda, das Haus Schönbirken der TANNENHOF Berlin-Brandenburg gGmbH in Vielitzsee und die ADV Fachklinik Briese in Birkenwerder.  Auch in der aktuellen Situation  führen diese Kliniken weiterhin ihre Behandlungen durch. Sie beachten die jeweiligen Hygiene- und Abstandsregelungen und überprüfen vor der Aufnahme neuer Patient*innen und während der Behandlung den Gesundheitszustand (Stand: 30. März 2020). 




Ambulante Rehabilitation und Nachsorge bei Abhängigkeitserkrankungen läuft weiter

Hinweis (30.03.2020): Diese Meldung wurde aus aktuellem Anlass nach Versand des Newsletters redaktionell bearbeitet.
Die Deutsche Rentenversicherung Bund hat über den Umgang mit Leistungen zur Ambulanten Rehabilitation und Nachsorge in Zeiten der Corona-Pandemie informiert.
Um die Ausbreitung des Corona-Virus SARS-CoV-2 zu verlangsamen, wird bezüglich der Psy-RENA dringend empfohlen, Gruppenangebote auszusetzen.
Leistungen der ambulanten Rehabilitation Abhängigkeitskranker und der Suchtnachsorge sollen aufgrund der Empfehlung der DRV Bund aufgrund der aktuellen Lage bis vorerst zum 19. April 2020 telefonisch im Rahmen von therapeutischen Einzelgesprächen erbracht werden. Um den Erfolg einer medizinischen Rehabilitation Abhängigkeitskranker auch weiterhin zu sichern, wird zudem empfohlen, beantragte Leistungen zur Suchtnachsorge telefonisch im Rahmen von Einzelgesprächen aufzunehmen beziehungsweise fortzuführen. Auch die Nutzung digitaler Kontaktmöglichkeiten ist grundsätzlich möglich, wenn die datenschutzrechtlichen Bestimmungen erfüllt werden. Bei dieser Form von Kontakt wäre auch weiterhin eine Leistungserbringung in Gruppenform möglich.
Die gesetzlichen Krankenkassen schließen sich aufgrund der aktuellen Lage den Regelungen der DRV Bund in Bezug auf die Fortführung von Leistungen der Ambulanten Rehabilitation Abhängigkeitskranker (ARS) und der Suchtnachsorge vorläufig bis 19.04.2020 an.




Erreichbarkeit der EUTB

Trotzdem aktueller Kontakteinschränkungen unterstützt die EUTB weiterhin in allen Fragen zur Teilhabe. Bis zum 19. April 2020 finden die Beratungen ausschließlich telefonisch unter (0331) 581 380 28 oder per E-Mail statt. Selbstverständlich halten wir Sie auf unserer Internetseite im Menüpunkt Teilhabeberatung  die aktuelle Situation ab dem 20.04.2020 auf dem Laufenden. Telefonisch und per Mail steht die EUTB täglich von 08:00 bis 17:00 Uhr zur Verfügung.




Lotsennetzwerk Brandenburg

Auch in dieser Zeit der Herausforderungen ist das Lotsennetzwerk Brandenburg weiterhin für Sie da. Unsere Lotsinnen und Lotsen führen weiterhin Begleitungen durch und bieten über die zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten Gespräche, Beratung und Hilfestellung an. Wenn Sie als Betroffene*r oder Angehörige*r Unterstützung durch eine*n Lots*in in Anspruch nehmen möchten oder selbst als Lots*in aktiv werden möchten, wenden Sie sich gern per E-Mail oder telefonisch unter (0331) 581 380 26 an Maria Nehrkorn,  die Koordinatorin des Lotsennetzwerks.




Hilferufe der Sucht-Fachgesellschaften

Die aktuelle Situation infolge der COVID-19-Pandemie führte dazu, dass die Fachgesellschaften aus den Arbeitsfeldern Suchthilfe, Suchtmedizin und weiteren Bereichen Stellungnahmen und Hilferufe an die Politik verfasst haben. Es wird beschrieben, dass eine angemessene Versorgung suchtkranker Menschen aktuell nicht mehr möglich ist. Darüber hinaus befürchten die Anbieter von Reha und Nachsorge, dass fehlende Einnahmen den Betrieb der Einrichtungen gefährden. Eine Zusammenstellung der verschiedenen Stellungnahmen und weitere Informationen für Fachkräfte aus der Suchthilfe finden Sie auf der Internetseite der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. 
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig, setzt sich intensiv für die Aufrechterhaltung niedrigschwelliger Angebote der Suchthilfe, eine stabile Fortführung der Substitutionsbehandlung und einen möglichst weitgehenden Erhalt der Suchtrehabilitation ein. Auf der Schwerpunktseite COVID-19 und Suchtthemen wurden unterschiedliche Informationen, unter anderem auch zum Sozialschutz-Paket zur Pandemie zusammengestellt.




Zusammenhang zwischen Tabakkonsum und COVID-19

Erste Studien weisen auf ein erhöhtes Risiko von Raucherinnen und Rauchern für einen schweren Verlauf der Erkrankung hin. Im Informationsportal rauchfrei hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Fakten zu diesem Thema und Empfehlungen zum Rauchstopp zusammengestellt. 




Digitale Ausgabe der TrokkenPresse

Die Zeitschrift TrokkenPresse richtet sich vor allem an von einer Alkoholabhängigkeit Betroffene und deren Angehörige sowie an alle an diesem Thema Interessierten.
Aufgrund der Corona-Krise steht die Ausgabe 2/2020 der Zeitschrift ausschließlich in digitaler Form zu Verfügung und kann auf der Internetseite des TrokkenPresse-Verlages kostenfrei heruntergeladen werden. Sie enthält unter anderem einen ausführlichen Bericht zur 25. Suchtselbsthilfetagung der BLS vom 23. Februar 2020. 




Digitale Angebote: Sucht und Suchtprävention

Ergänzend zu den bestehenden Angeboten der Suchthilfe und Suchtprävention vor Ort  möchten wir nachfolgend auf verschiedene digitale Angebote hinweisen.
So stehen für alle, die ihr eigenes Konsum- bzw. Suchtverhalten in Eigenregie reflektieren oder einstellen möchten, unterschiedliche Online-Angebote zur Verfügung.

Angebote der BZgA für Jugendliche und Erwachsene

Online-Angebote der salus kliniken zur Reflektion des eigenen Konsum- bzw. Glücksspielverhaltens




Smartphone-Apps

  • Play Off: eine von der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern (LSG) entwickelte und kostenfreie App für Nutzerinnen und Nutzer von Glücksspielen 
  • blu:app: App des Blauen Kreuzes in Deutschland für Jugendliche zur Reflektion des eigenen Alkoholkonsums 



Informationsportale der BZgA zu den Themen Alkohol und Drogen




Informationsportale der BZgA zum Thema Exzessive Mediennutzung




Informationsportale zum Thema Glücksspielsucht




Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Kinder in Suchtfamilien

Kinderschutzorganisationen warnen im Zusammenhang mit den Ausgangsbeschränkungen sowie Schließungen von Schulen und Kitas vor einer Zunahme häuslicher Gewalt. Für einige Kinder könnte die Situation lebensbedrohlich werden, so Rainer Rettinger, der Geschäftsführer des Deutschen Kindervereins. "Die Enge, sich nicht aus dem Weg gehen können, fördert Konflikte und steigert die Aggressivität", so Rettinger und fügt hinzu, dass Kinder von süchtigen Eltern besonders im Fokus stehen sollten. Kinderschutzorganisationen fordern vor diesem Hintergrund mehr Unterstützung auf digitalen Plattformen, auch in den sozialen Medien, um Kinder und Familien über bestehende Hilfsprogramme aufzuklären. Weiterführende Informationen finden Sie auf der Internetseite von NACOA Deutschland.




Kinder stark machen

Kinder stark machen – das ist die Mitmach-Initiative für frühe Suchtvorbeugung ab dem 4. Lebensjahr. Ob Elternhaus, Sportverein, Schule oder Kindergarten – Erwachsene, die Verantwortung für Kinder und Jugendliche tragen, können Kinder in ihrer Entwicklung stärken und unterstützen. Die BZgA bietet umfangreiche Unterstützung, Informationen und Mitwirkungsmöglichkeiten. Angesichts der bestehenden Ausgangsbeschränkungen werden aktuell auf der Internetseite der Initiative unter anderem Anregungen für Bastelideen für zu Hause gegeben.




Hilfreiche Tools für die Digitale Kommunikation

Der Paritätische Gesamtverband stellt auf seiner Internetseite einen sogenannten Webzeugkoffer zur Verfügung, in welchem unter anderem verschiedene Tools zur Online-Zusammenarbeit sowie zur Konferenzschaltung enthalten sind. Die verschiedenen Programme und Hinweise sollen Fachkräften eine Hilfestellung bieten, die Zeit während des Kontaktverbots aufgrund der Corona-Krise - wenn überhaupt möglich - auch im Home Office zu meistern.




Zunehmende Anzahl der drogenbedingten Todesfälle

1.398 Menschen starben 2019 an den Folgen ihres Drogenkonsums – das ist ein Anstieg im von 9,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit 1 276 Personen. Diese Zahlen stellte die Bundesdrogenbeauftragte am 24. März 2020 vor.
Hauptursache sind, wie in den vergangenen fünf Jahren, Überdosierungen von Opioiden wie Heroin oder Morphin, sowie die Kombination mit anderen Substanzen. Besonders auffällig ist die Zunahme der Todesfälle aufgrund langjährigen Drogenmissbrauchs.
Daniela Ludwig betonte: „Die Entwicklung der vergangenen Jahre können wir auf keinen Fall hinnehmen! Wir sehen an den Zahlen klar, dass wir Leben nur dann retten können, wenn die Hilfsangebote vor Ort noch besser und vor allem lückenloser werden. Jeder soll die Möglichkeit auf ein gesünderes Leben haben. Deshalb brauchen wir dringend eine noch flächendeckendere Substitutionsversorgung. Auch in der aktuellen Coronakrise dürfen die Substitutionspatienten nicht auf der Strecke bleiben. Es geht jetzt darum, Leben zu retten! Dafür brauchen wir einen gemeinsamen Kraftakt von Bund, Ländern, Kommunen, Suchthilfe, Krankenkassen und Ärzten. Wir brauchen den gesellschaftlichen Konsens, dass Sucht eine schwere Krankheit ist und kein Ausgrenzungsgrund.“
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Internetseite der Bundesdrogenbeauftragten.




Aktuelle Informationen zum Be Smart-Wettbewerb 2019/2020

Am 30. April 2020 endet der schulische Nichtraucherwettbewerb Be Smart – Don‘t Start für das Schuljahr 2019/20. Die durch das Coronavirus bedingten Schulschließungen erfordern aktuell ein gewisses Maß an Flexibilität, um den Wettbewerb zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen.
Schulklassen können für ihre wöchentlichen Rückmeldungen alternative Möglichkeiten nutzen, so zum Beispiel die digitalen Plattformen der Schulen. Zudem werden die monatlichen Rückmeldungen an das IFT-Nord auch verzögert akzeptiert. Die Frist für die Einsendung der Beiträge für den Kreativwettbewerb wird für alle Schulklassen aus Brandenburg verlängert. Die Kreativbeiträge können bis zum 05.06.2020 an die Brandenburgische Landesstelle für Suchtfragen e.V. gesendet werden. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite der BLS sowie unter www.besmart.info.




Veranstaltungen der BLS

Die BLS prüft aktuell, welche der geplanten Veranstaltungen in einem digitalen Format angeboten werden können. Konkrete Informationen zur jeweiligen Veranstaltung finden Sie im Menüpunkt Termine auf der Internetseite der BLS.

13. - 15.05.2020 | Beratung und Behandlung bei pathologischem Glücksspielverhalten
Basisqualifizierung, Teil 1

05.06.2020 | Substanzkonsum und Suchtprävention bei Jugendlichen (ausgebucht)
Fortbildung für Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter*Innen, Fachkräfte aus der offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie aus angrenzenden Fachbereichen
Hinweis: Diese Veranstaltung wird aufgrund der hohen Nachfrage am 23.09.2020 erneut angeboten.

13.06.2020 | Ausgespielt! Weg(e) aus der Glücksspielsucht 
Vernetzungstreffen Glücksspielsucht-Selbsthilfe 

27.06.2020 | Lots*in im Lotsennetzwerk Brandenburg (Save The Date)
Fortbildung für Betroffene und Angehörige, die im Lotsennetzwerk Brandenburg tätig werden möchten




Termine

Aufgrund der aktuellen Situation wurden bereits einige Fachtagungen von verschiedenen Fachgesellschaften abgesagt bzw. verschoben. Bitte informieren Sie sich regelmäßig über mögliche Änderungen auf den Webseiten der Anbieter.

22.04.2020 | 7. Plenum der Landessuchtkonferenz in Potsdam +++abgesagt,  ein neuer Termin (voraussichtlich im Herbst 2020) wird aktuell abgestimmt)+++

25. - 26.05.2020 | 42. fdr+sucht+kongress in Berlin +++verschoben auf den 03./04. Mai 2020 +++
Update Konsum - Upgrade Hilfe

02. - 05.06.2020 | 25. Suchttherapietage in Hamburg
Veränderte Gesellschaft, veränderte Sucht: Therapie und Prävention wie gehabt?

17. - 19.06.2020 | Gemeinsamer Suchtkongress des Fachverbands Sucht e.V. und des Bundesverbands für stationäre Suchtkrankenhilfe in Münster +++verschoben auf den 23. bis 25. Juni 2021+++
Zusammenhalten und zusammen gestalten

09.-11.11.2020 | 59. DHS Fachkonferenz SUCHT in Potsdam
Suchthilfe: kommunal denken - gemeinsam handeln




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