Ausgabe 44 | 06.07.2023 ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ 

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 Newsletter der BLS

  Ausgabe 44 | 06.07.2023


Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Strukturen der Suchthilfe und Suchtprävention stehen vor großen Herausforderungen. Der tragische Tod von zwei Jugendlichen im Land Brandenburg und in Mecklenburg-Vorpommern lenkt aktuell die öffentliche Wahrnehmung auf das Thema Drogenkonsum und die damit zusammenhängenden Hilfestrukturen. Es wird sichtbar, wie präsent der Konsum von psychoaktiven Substanzen schon in der Schule ist und wie groß der Bedarf nach schulischen Präventionskonzepten ist, der über eine kurzfristige anlassbezogene Thematisierung in Unterrichtseinheiten hinaus geht. Dafür benötigt es in den Regionen Suchtpräventionsfachkräfte, die vor Ort und kontinuierlich präventiv und vernetzt tätig sein können.

Angebote wie Drugchecking scheinen derzeit auch für Akteur*innen im ländlichen Raum in greifbare Nähe zu rücken. Die aktuelle Situation macht deutlich, wie wichtig diese Entwicklung ist. Wird mobiles Drugchecking umgesetzt, müssen Suchtberatungsstellen so finanziert werden, dass sie den regionalen Bedarf decken können und niedrigschwellig und früh ansetzende Hilfeangebote wie die Onlineberatung www.suchtberatung.digital umsetzen können.

In diesem Sinne hoffe ich, dass jetzt die Voraussetzungen im Land Brandenburg und in den Kommunen geschaffen werden, um Präventions- und Hilfeangebote frühzeitig in allen Regionen zu verankern.

Einen Überblick über die aktuellen Angebote und Themen finden Sie in diesem Newsletter.

Herzliche Grüße und kommen Sie gut durch den Sommer!

Andrea Hardeling
Geschäftsführerin

Inhaltsverzeichnis

FASD: Plakataktion und Fortbildungsreihe

Das Projekt selbstbestimmt stellt Fachkräften wieder sein Aktionsplakat „Sag nein! Zu Alkohol in der Schwangerschaft“ zur Verfügung. Bereits 2022 entwickelte das Projektteam das Plakat, um am Tag des alkoholgeschädigten Kindes, den 09. September, auf die Gefahren von Alkohol in der Schwangerschaft hinzuweisen und stellte die Druckversion öffentlich zur Verfügung. Auch in diesem Jahr soll das Thema wieder sichtbar werden. Fachkräfte aus Arztpraxen, Apotheken, Beratungsstellen, Eltern-Kind-Treffs, Kitas, Verwaltungen und alle anderen Interessierten können dafür die Druckvorlage des Plakats downloaden. Auf Wunsch bietet das Projektteam außerdem an, individuelle Logos auf der Druckversion zu ergänzen. Weitere Informationen finden Sie hier.
FASD ist weiterhin auch Thema einer dreiteiligen Fortbildungsreihe des Projektes am Jahresende. Die Reihe "LEBEN MIT FASD" orientiert sich am Lebensverlauf von Betroffenen und richtet sich an jeweils unterschiedliche Zielgruppen. Die Veranstaltungen Leben mit FASD - Alkohol in der Schwangerschaft, Leben mit FASD - Kindheit und Leben mit FASD - Jugend und Erwachsenenalter sind ab sofort unter www.selbstbestimmt-brandenburg.de/termine buchbar.

Zusätzliche FAMILIE SUCHT HILFE-Schulung in Kooperation mit dem SBFF

Am 12. und 13.10.2023 bietet das Projekt selbstbestimmt in Kooperation mit dem Sozialpädagogischen Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg (SFBB) eine zusätzliche FAMILIE SUCHT HILFE-Schulung an. Dieser Durchgang richtet sich speziell an Fachkräfte aus der Kindertagesbetreuung und der Frühen Bildung. Die Schulung informiert über Sucht und Suchtentstehung, sensibilisiert für das Thema Kinder aus suchtbelasteten Familien und erhöht die Handlungssicherheit im Umgang mit betroffenen Eltern und Kindern. Zudem erlernen die Fachkräfte Methoden für eine annehmende und wertfreie Gesprächshaltung, die sich in der Praxis mit suchterkrankten Elternteilen als wirkungsvoll erwiesen hat. Die Anmeldung ist über die Website des SFBB möglich.

Projekt selbstbestimmt veröffentlicht Faktenblatt zu Suchtprävention für Menschen mit geistiger Behinderung

Menschen mit geistiger Behinderung kommen zunehmend in den Kontakt mit Genuss- und Suchtmitteln wie Alkohol, Tabak und Drogen. Dies trifft vor allem auf diejenigen zu, die in institutionalisierten Kontexten leben, lernen und arbeiten und dadurch zunehmend Normalisierung erfahren. Auch die regelmäßige Einnahme von Medikamenten, auf die viele Menschen mit geistiger Behinderung aufgrund von Ko- und Multimorbiditäten angewiesen sind, birgt das Risiko der Entstehung einer Sucht. Es fehlt jedoch an passgenauen Suchtpräventionsangeboten für diesen Personenkreis. Das neue selbstbestimmt-Faktenblatt "Suchtprävention für Menschen mit geistiger Behinderung" veranschaulicht die Problematik und möchte für das Thema sensibilisieren. Um genauere Daten zur Situation in Werkstätten für Menschen mit geistiger Behinderung (WfbM) zu erhalten, führt das Projektteam zudem aktuell eine Befragung unter Fachkräften aus diesen Werkstätten durch. Interessierte können bis 14.07.2023  hier an der Online-Befragung teilnehmen. Wir freuen uns über die Weiterleitung der Informationen an WfbM-Mitarbeitende im Land Brandenburg.

Faktenblatt der BLS zu E-Zigaretten

Die BLS klärt nahm den diesjährigen Welt-Nichtrauchertag am 31. Mai zum Anlass, mit einem Faktenblatt über E-Zigaretten aufzuklären. Denn E-Zigaretten ziehen mit ihrem Design und den enthaltenen Liquids in verschiedenen Geschmackseichtungen vor allem Jugendliche an. In Brandenburg hat bereits jede*r dritte Zehntklässler*in mindestens einmal E-Zigarette geraucht.
Langzeitstudien zu den Risiken fehlen bisher. Dennoch steht fest: Auch E-Zigaretten gefährden die Gesundheit. Im Bundesnichtraucherschutzgesetz finden sie bisher dennoch keine Berücksichtigung. Dabei braucht es einheitliche Regelungen, ein umfassendes Werbeverbot und Maßnahmen wie das Verbot von Aromen, um die Prävention zu stärken und vor allem Jugendliche vor den Gefahren von E-Zigaretten zu schützen.

SKOLL-/ SKOLL-SPEZIAL-Trainer*innenschulung in Potsdam

Das Programm SKOLL / SKOLL-SPEZIAL wurde vom Caritasverband für die Diözese Osnabrück e.V., vor allem für den Einsatz in der Suchthilfe und Suchtprävention, entwickelt. Es beruht auf 10 aufeinander aufbauenden Bausteinen, die im Rahmen der Frühintervention bei riskantem oder missbräuchlichem Suchtmittelkonsum bzw. riskanten Verhaltensweisen zur Anwendung kommen. Weitere Informationen zum Trainingsprogramm finden Sie unter www.skoll.de.
Am 30. und 31. August 2023 bietet die BLS erneut eine Schulung zur Durchführung des Selbstkontrolltrainings SKOLL an. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, mit der Teilnahme an einem zusätzlichen Fortbildungstag am 1. September 2023 eine SKOLL-SPEZIAL-Zertifizierung zu erhalten. Mit dieser können die Teilnehmenden künftig bei der Krankenkasse abrechenbare SKOLL-SPEZIAL-Trainings durchführen.
Für Teilnehmende aus Einrichtungen im Land Brandenburg gilt ein ermäßigter Teilnahmebeitrag. Kompakte Informationen zur Schulung können Sie dem Veranstaltungsflyer entnehmen. 
Für Rückfragen wenden Sie sich gern per E-Mail oder telefonisch unter (0331)  581 380 23 an Alexandra Pasler in der BLS.
Eine Anmeldung ist jeweils über folgende Links möglich: 
30. - 31.08.2023 | SKOLL-Trainer*innenschulung
30.08. - 01.09.2023 | SKOLL-/ SKOLL-SPEZIAL-Trainer*innenschulung

Nichtraucherwettbewerb „Be Smart – Don‘t Start“ 2022/23 erfolgreich beendet

Der bundesweite Wettbewerb für rauchfreie Schulklassen, Be Smart – Don‘t Start, ist auch in Brandenburg seit über 20 Jahren ein fester Bestandteil der schulischen Suchtprävention. Am 28. April 2023 endete der Wettbewerb im zurückliegenden Schuljahr. Aus Brandenburg nahmen 313 Klassen teil - 264 Klassen waren bis zum Ende mit dabei.
Sieben Brandenburger Klassen haben über die reine Wettbewerbsteilnahme hinaus Kreativbeiträge bei der BLS eingereicht. Es waren viele gute Ideen dabei, die gut recherchierte Informationen enthielten und anhand interessant gestalteter Poster, Erklärvideos, Interviews, Podcasts, Comics, Bücher, Gedichte und Zeichnungen dargestellt wurden. In den Beiträgen wurde deutlich, wie intensiv sich die Klassen kreativ mit dem Thema Rauchen und Gesundheit auseinandergesetzt haben.
Einen Bericht zur Durchführung des Wettbewerbs im Landkreis Oberspreewald-Lausitz finden Sie hier.
Ansprechpartnerin zum Wettbewerb Be Smart – Don‘t Start in Brandenburg ist Nora Bruckmann in der BLS; Tel. (0331) 581 380 22, E-Mail

Save the date: Online-Fachtag Schulische Suchtprävention in Brandenburg

Die BLS plant gemeinsam mit den überregionalen Suchtpräventionsfachstellen (ÜSPF) in Brandenburg am Montag, den 6. November 2023, einen digitalen Fachtag mit dem Titel "Schulische Suchtprävention in Brandenburg – Ein Resümee". Dieser verfolgt das Ziel, Akteur*innen aus dem schulischen Kontext und Fachkräfte aus der Suchtprävention zusammenzubringen. Auf der Grundlage des Eckpunktepapiers zur schulischen Suchtprävention in Brandenburg soll nun ein Fazit der letzten vier Jahre gezogen werden.
Unterschiedliche Referent*innen werden sich aus theoretischer und praktischer Perspektive mit der erfolgreichen Umsetzung von Suchtpräventionsmaßnahmen an Schulen auseinandersetzen. In Workshops haben die Teilnehmenden zudem die Möglichkeit, sich mit Fachkräften und Akteur*innen aus der eigenen Region über bestehende Bedarfe und Angebote auszutauschen und Kooperationen anzuregen. Für einen Input und die fachliche Begleitung sorgen hierbei die ÜSPF aus der jeweiligen Region.
Weitere Informationen werden im September auf der Internetseite der BLS veröffentlicht. 

Save the date: Fortbildungsreihe „Rausch & Drogen online“ im September 2023

Die BLS bietet seit 2021 einmal im Jahr die Fortbildungsreihe „Rausch & Drogen online“ an, die durch den Landespräventionsrat Brandenburg gefördert wird. Dieses Jahr geht die Fortbildungsreihe in die dritte Runde. Sie bietet Lehr- und Fachkräften die Möglichkeit, im Rahmen kompakter digitaler Fortbildungsveranstaltungen Fachwissen zu ausgewählten Substanzen sowie zu verschiedenen Aspekten aus den Bereichen Sucht und Prävention zu erwerben. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Folgende Termine und Themen sind geplant:

  • 13.09.2023 | Rauchen ist out - Vapen ist in!?
  • 26.09.2023 | Cannabis und Jugendschutz 
  • 29.09.2023 | Sucht und Ordnung - über die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt

Eine Anmeldung ist voraussichtlich ab Mitte Juli über die Internetseite der BLS möglich. 

Projekt DigiSucht: Weitere Brandenburger Standorte ab Mitte Juli digital erreichbar

Seit Oktober 2022 können sich suchtgefährdete und suchtkranke Menschen sowie deren Angehörige im Rahmen des Bundesmodellprojektes DigiSucht unter www.suchtberatung.digital zu suchtspezifischen Themen im Zusammenhang mit Alkohol, Drogen, Glücksspiel und Medienkonsum beraten lassen. Die digitale Beratung wird von regionalen Suchtberatungsstellen durchgeführt. Im Land Brandenburg wurden im Zuge der ersten Phase des Modellbetriebs Beratungsstellen aus den Landkreisen Prignitz, Oberspreewald-Lausitz und Dahme-Spreewald an die DigiSucht-Plattform angeschlossen. Ab Mitte Juli wird der Modellbetrieb in Brandenburg ausgeweitet. In der zweiten Phase nehmen Suchtberatungsstellen aus der Stadt Potsdam sowie den Landkreisen Potsdam-Mittelmark, Elbe-Elster und Uckermark am DigiSucht-Projekt teil. Weiterführende Informationen zur Umsetzung des Projektes DigiSucht im Land Brandenburg finden Sie auf der Website der BLS. Ansprechpartnerin ist die Landeskoordinatorin für DigiSucht Julia Nieveler, Tel.: (0331) 581 380 14.

Stärkung digitaler Kompetenz in der Sucht-Selbsthilfe

Digitale Tools gemeinsam ausprobieren und erste Erfahrungen in der Nutzung sammeln: Darauf zielt die Online-Praxisreihe Digitale Tools für die Selbsthilfearbeit ab. In insgesamt drei Terminen stellt die Landeskoordinatorin DigiSelbsthilfe gemeinsam mit Vertretern aus der Sucht-Selbsthilfe jeweils ein Tool vor, das für die digitale Kommunikation in Sucht-Selbsthilfegruppen genutzt werden kann. Die Praxisreihe startet am 13. Juli mit der Veranstaltung Padlet: Die digitale Pinnwand als Alternative zur Website (Anmeldeschluss: 9. Juli 2023). Ansprechpartnerin ist Julia Nieveler, Tel.: (0331) 581 380 14, E-Mail.

Weitere Ehrenamtler*innen für das Lotsennetzwerk Brandenburg gesucht

Im Lotsennetzwerk Brandenburg engagieren sich Menschen, die Erfahrungen mit Suchterkrankungen und deren Bewältigung haben, aber stabil abstinent leben, sowie Angehörige von suchterkrankten Menschen für andere Betroffene und Angehörige. Voraussetzung für die ehrenamtliche Tätigkeit ist ein Engagement in der Sucht-Selbsthilfe sowie die Teilnahme an einer Lotsenqualifizierung. Die nächste Schulung für angehende Lotsinnen und Lotsen findet am Samstag, den 21. Oktober 2023, in Potsdam statt. Interessierte wenden sich bitte für ein Vorgespräch per E-Mail oder telefonisch unter (0331) 581 380 26 an die Koordinierungsstelle des Lotsennetzwerks in der BLS. Weiterführende Informationen zur Lots*innen-Tätigkeit finden Sie hier.

Gesundheitsministerium warnt vor hochgefährlicher Ecstasy-Pille "Blue Punisher"

"Blue Punisher" ist in mehreren Bundesländern in Umlauf. Nachdem ein 13-jähriges Mädchen in Mecklenburg-Vorpommern offenbar nach der Einnahme verstorben ist warnt nun auch das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz im Land Brandenburg (MSGIV) vor den leuchtend blauen Pillen.Die Ecstasy-Pille enthält eine extrem hohe Dosis des Wirkstoffs MDMA und kann schon in geringen Mengen lebensbedrohlich sein. In der Pressemitteilung des MSGIV vom 30. Juni werden Eltern dazu aufgerufen, ihre Kinder über die Gefahren von synthetischen Drogen aufzuklären. Hilfe bieten zudem die kommunalen Suchtberatungsstellen
Der aktuelle Fall zeigt, wie wichtig es ist, Suchtprävention zu stärken und somit Drogenmissbrauch frühzeitig entgegenzuwirken. Denn Suchtprävention zielt darauf ab, die individuellen Kompetenzen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu stärken und deren Lebenszusammenhänge positiv zu beeinflussen. Dabei spielen unter anderem Sensibilisierung und Information sowie Gesundheits- und Jugendschutz eine wichtige Rolle.
Wir empfehlen die Angebote der überregionalen Suchtpräventionsfachstellen (ÜSPF) im Land Brandenburg zu nutzen, die entsprechend der allgemein anerkannten Qualitätskriterien arbeiten und ein breites Angebot an qualitätsgesicherten Präventionsprogrammen bereitstellen.

Zahl der Drogentoten: Erneuter Anstieg in 2022

Im vergangenen Jahr sind deutschlandweit 1.990 Menschen an den Folgen ihres Missbrauchs illegaler Drogen gestorben. Das sind fast neun Prozent mehr als im Vorjahr. Haupttodesursachen sind weiterhin Heroin und Langzeitfolgen des Drogenkonsums.
Gestiegen sind die Zahlen im Vergleich zu 2021 etwa bei polyvalenten Vergiftungen in Verbindung mit Kokain und Crack, mit Amphetaminen und und bei Vergiftungen in Verbindung mit psychoaktiven Medikamenten.
„(...) Sucht ist eine Krankheit, kein Stigma. Suchtkranke Menschen dürfen nicht länger ausgegrenzt werden. Deshalb müssen wir über Drogenkonsum, über eine bessere Suchthilfe und mehr Prävention sprechen. Drogenkonsum darf kein Gesprächstabu bleiben. Wir brauchen mehr niedrigschwellige Hilfen, die schneller und direkter bei den Menschen ankommen.“, so der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert in einer Pressemitteilung vom 11.Mai.
Detaillierte Zahlen und Fakten finden Sie auf der Internetseite des Bundesdrogenbeauftragten.

Drug Checking im Bundestag beschlossen

Mit dem Reformgesetz zur Vermeidung von Lieferengpässen bei Arzneimitteln hat der Bundesrat am 23. Juni auch die Möglichkeit für das sogenannte Drug Checking beschlossen. Dabei können Drogenkonsumentinnen und -konsumenten auf dem Schwarzmarkt erworbene illegale Stoffe– anonym auf ihre Zusammensetzung kontrollieren lassen.
Konkret schafft die nun beschlossene Gesetzesänderung im Betäubungsmittelgesetz die rechtliche Grundlage dafür, dass die Bundesländer eigene Modellprojekte zum Drug Checking initiieren können. Den Ländern bleibt es überlassen, in welcher Art und Weise sie Modellprojekte umsetzen.
Weiterführende Informationen finden Sie unter anderem in einer Meldung des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom 23. Juni.

UN-Weltdrogenbericht: Weltweiter Zuwachs an Drogenkonsument*innen  

Die weltweite Zahl der Drogenkonsument*innen ist innerhalb eines Jahrzehnts um 23 Prozent gewachsen. Zwischen 2011 und 2021 stieg die geschätzte Zahl an Menschen, die zu Drogen greifen, von 240 Millionen auf 296 Millionen. Nur etwa die Hälfte dieses Anstiegs sei auf das Wachstum der Weltbevölkerung zurückzuführen. Die Zahl der Menschen mit Drogenmissbrauch oder -abhängigkeit hat im selben Zeitraum um 45 Prozent zugenommen und betrug in 2021 39,5 Millionen.
Diese und weitere Informationen liefert der im Juni veröffentlichte Jahresbericht des Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC).

Weiterführende Informationen:
Pressemitteilung von UNODC zum Weltdrogenbericht 2023
Bericht auf tagesschau.de zum Weltdrogenbericht vom 26. Juni 2023 

Europäischer Drogenbericht 2023

Cannabis ist nach wie vor die am häufigsten verbreitete illegale Droge in Europa. Schätzungen zufolge haben etwa 8 Prozent (22,6 Millionen) der europäischen Erwachsenen (15–64 Jahre) im letzten Jahr Cannabis konsumiert. Europaweit begaben sich im Jahr 2021 schätzungsweise 97 000 Patientinnen und Patienten wegen Problemen im Zusammenhang mit dem Cannabiskonsum in Drogenbehandlung.
Neben Deutschland haben weitere vier EU-Mitgliedsstaaten (Luxemburg, Malta, die Niederlande und die Tschechische Republik) sowie die Schweiz neue Konzepte zur Regulierung des Angebots von Cannabis für den Freizeitkonsum eingeführt bzw. planen diese.
Dies geht aus dem am 16. Juni veröffentlichten Europäischen Drogenbericht der europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht hervor. Der Bericht gibt einen aktuellen Überblick über die Drogensituation in Europa und untersucht die wichtigsten Trends und aufkommenden Bedrohungen. Detaillierte Daten aus Europa enthält das ebenfalls neu erschienene statistische Bulletin.
Weiterführende Informationen enthält die Pressemitteilung der EU-Drogenbeobachtungsstelle.
Die Beobachtungsstelle mit Sitz in Lissabon wird ab dem 1. Juli zur neuen EU-Drogenagentur (EUDA) umgewandelt. Mit diesem Schritt verstärkt die Europäische Union ihren Kampf gegen die Auswirkungen von Drogen und kriminellem Drogenhandel. Weiterführende Informationen enthält die Pressemitteilung des Bundesdrogenbeauftragten vom 30. Juni 2023. 

KIM-Studie 2022: Jedes zweite Kind surft unbegleitet im Internet

Kinder im Alter zwischen sechs und 13 Jahren nutzen digitale Medien, insbesondere digitale Spiele und das Internet, oft  allein und ohne Begleitung. Zwei Drittel der Eltern verwenden zudem keine technischen Möglichkeiten des Jugendmedienschutzes.
Etwa ein Drittel der Eltern prüft, wieviel Zeit das eigene Kind am PC, Laptop, Tablet, Handy oder an der Spielkonsole verbringt. Mehr als die Hälfte der Kinder ab 10-11 Jahren besitzt ein eigenes Smartphone. Dies sind die Ergebnisse der KIM-Studie 2022 des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest.
Für die Studie wurden deutschlandweit zwischen dem 2. September und 21. Oktober 2022 insgesamt 1.219 Kinder zwischen sechs und 13 Jahren und deren primäre Erziehungsperson befragt. Die gesamte KIM-Studie 2022 und weiterführende Grafiken stehen zum Download auf mpfs.de zur Verfügung.
Zusammenfassende Informationen finden Sie auch in der Pressemitteilung des MPFS von 15. Juni 2023. 

62. DHS Fachkonferenz SUCHT 2023

Problematischer Substanzkonsum und Abhängigkeitserkrankungen betreffen nicht nur Konsumierende. Sie wirken sich auch auf andere aus. Zugleich beeinflusst der gesellschaftliche Kontext die Entstehung und Bewältigung von Substanzkonsumstörungen und Verhaltenssüchten. Die DHS Fachkonferenz SUCHT 2023 stellt das Thema „Sucht und soziales Umfeld“ in den Fokus. Fachvorträge und Foren nehmen aktuelle themenbezogene Problemlagen in den Blick. Es werden Lösungsansätze diskutiert und zukunftsweisende Perspektiven für die Suchthilfe und Sucht-Selbsthilfe aufgezeigt. Die Veranstaltung findet vom 13. bis 15. November 2023 in Berlin-Adlershof statt. Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie unter www.dhs-fachkonferenz.de.

Neue Veröffentlichungen der DHS in Ukrainisch

Die Broschüren „Informationen zu Alkohol und anderen Drogen“ und „Drogen? Alkohol? Tabletten?“ der DHS  wurden mit freundlicher Unterstützung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) für die Zielgruppe angepasst und übersetzt. Beide Hefte informieren sowohl über Substanzen als auch deren Risiken und zeigen auf, wo und wie Betroffene Hilfe erhalten können. Der kostenlose Download beider Broschüren ist über das DHS Bestellcenter möglich. Die Printversionen sind in Kürze verfügbar.

Veranstaltungen der BLS

06. - 07.07.2023 | Motivierende Gesprächsführung – Basiskurs (Online-Seminar)
30.08.- 01.09.2023 | SKOLL- und SKOLL-SPEZIAL-Trainer*innenschulung  (Präsenzveranstaltung in Potsdam)
13.09.2023 | Persönlichkeitsstörungen und Sucht (Präsenzveranstaltung in Potsdam) - ausgebucht  

Online-Praxisreihe „Digitale Tools für die Selbsthilfearbeit"
13.07.2023 | Padlet - Die digitale Pinnwand als Alternative zur Website
14.09.2023 | Senfcall - Ein einfaches Tool für digitale Gruppentreffen
09.11.2023 | Ginlo - Ein sicherer Messengerdienst für die Sucht-Selbsthilfe 

Save the Date: Fortbildungsreihe "Rausch & Drogen online“
13.09.2023 | Rauchen ist out - Vapen ist in!?
26.09.2023 | Cannabis und Jugendschutz 
29.09.2023 | Sucht und Ordnung - über die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt

Veranstaltungen des Projekts selbstbestimmt
12.10. - 13.10.2023 | FAMILIE SUCHT HILFE (Präsenzveranstaltung)

Online-Veranstaltungsreihe: LEBEN MIT FASD
22.11.2023 | Alkohol in der Schwangerschaft
29.11.2023 | Kindheit mit FASD
06.12.2023 | Jugend- und Erwachsenenalter mit FASD

Veranstaltung für Leiter*innen und Mitglieder von Sucht-Selbsthilfegruppen
07. - 08.10.2023 | Die eigenen Grenzen kennen und achten - ausgebucht
21.10.2023 | Fortbildung Lots*in im Lotsennetzwerk Brandenburg

Qualifizierung "Beratung und Behandlung bei pathologischem Glücksspielverhalten"
12. - 13.10.2023 | Hyperaktiv, impulsiv und immer am Zocken - Zusammenhang zwischen ADHS und Glücksspielstörung (Aufbauseminar in Potsdam)

Save the Date: Fachtag der BLS in Kooperation mit den überregionalen Suchtpräventionsfachkräften
06.11.2023 | "Schulische Suchtprävention in Brandenburg – Ein Resümee"

Termine

18. - 20.09.2023 | Deutscher Suchtkongress in Berlin
Vielfalt in Forschung, Prävention und Therapie von Suchterkrankungen

27.09.2023 | Bundesweiter Aktionstag Glücksspielsucht

27. - 28.09.2023 | 30. Fachtagung Management in der Suchthilfe des Bundesverbands Suchthilfe e.V. in Potsdam

27.09.2023 | Bundesweiter Aktionstag gegen Glücksspielsucht

09.11.2023 | Bundesweiter Aktionstag Suchtberatung
Wieso, weshalb, darum!

13.-15.11.2023 | DHS Fachkonferenz Sucht in Berlin
Sucht und soziales Umfeld

 

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Brandenburgische Landesstelle für Suchtfragen e.V.
Behlertstraße 3A, Haus H1
14467 Potsdam

Telefon (0331) 581 380 0
Telefax (0331) 581 380 25
info@blsev.de | https://www.blsev.de

Vertreten durch den Vorstand
Jens-Uwe Scharf, Heike Kaminski und Elisabeth Schütz

Eintragung im Vereinsregister
Registergericht: Amtsgericht Potsdam
Registernummer: VR 1412 P

Inhaltlich verantwortlich gemäß §5 TMG und §55 RStV:
Brandenburgische Landesstelle für Suchtfragen e.V.
Andrea Hardeling, Behlertstraße 3A, Haus H1, 14467 Potsdam
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