Ausgabe 43 | 27.04.2023 ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ 

Newsletter der BLS

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 Newsletter der BLS

  Ausgabe 43 | 27.04.2023


Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

mit dem vorliegenden Newsletter wird sichtbar, wie viele Perspektiven und Strukturen in den Themenfeldern Suchtprävention und Suchthilfe eine Rolle spielen.

Die Inhalte des gerade erschienenen Eckpunktepapiers zur Cannabisregulierung des Bundesgesundheitsministeriums haben viele Akteur*innen überrascht, da bisherige Pläne zur Vergabe nicht mehr benannt wurden. Fachkräfte aus Jugendschutz, Suchtprävention und Suchthilfe sind sich einig, dass eine Veränderung der Cannabisregulierung zwingend mit einer Ausweitung von Suchtpräventionsaktivitäten einhergehen muss. Wenn Jugendliche nachhaltig geschützt werden sollen, müssen die Strukturen der Suchtprävention und Frühinterventionsaktivitäten nachhaltig gestärkt werden. Dem für Ende April angekündigten Referentenentwurf sehen viele mit Spannung entgegen.

Bis dahin wünschen wir Ihnen viel Freude beim Lesen des Newsletters.

Andrea Hardeling
Geschäftsführerin

Inhaltsverzeichnis

Fachkräfte sehen Handlungsbedarf bei Versorgung von Kindern aus suchtbelasteten Familien

Das Projekt selbstbestimmt befragte 2022 in einer landesweiten Bedarfserhebung 199 Fachkräfte aus Jugendhilfe, Schule, Kita, dem Öffentlichen Gesundheitsdienst und angrenzenden Tätigkeitsfeldern nach ihrer Einschätzung der Versorgungslage von Kindern aus psychisch und suchtbelasteten Familien. Zum Jahresbeginn veröffentlichte die BLS den Ergebnisbericht zur Befragung, der sowohl die Relevanz des Themas als auch den Wunsch der Fachkräfte nach zusätzlichen Angeboten für Kinder aus suchtbelasteten Familien zeigt.
Darüber hinaus widmete das Projekt im Januar einen Termin des Bündnisses für vulnerable Zielgruppen diesem Themenschwerpunkt. Vertreter*innen aus 10 Brandenburger Landkreisen und Kreisstädten sowie interessierte Fachkräfte aus weiteren Bundesländern tauschten sich vor allem zu den Möglichkeiten der Entwicklung kommunaler Gesamtkonzepte aus. Für die zweite Jahreshälfte sind weitere Bündnis-Termine zu den übrigen Projekt-Schwerpunkten geplant. Außerdem bereitet das Team eine Veranstaltungsreihe zu Fetalen Alkoholspektrumstörungen (FASD) für verschiedenen Zielgruppen vor. Nähere Informationen hierzu werden zeitnah auf www.selbstbestimmt-brandenburg.de veröffentlicht.

Die BLS sucht Verstärkung

In der Geschäftsstelle der BLS in Potsdam gibt es aktuell offene Positionen: Das selbstbestimmt-Team sucht ab sofort eine*n Nachfolger*in für die Projektleitung (m/w/d) mit 35-40 Wochenarbeitsstunden. Außerdem ist in der Verwaltung eine Stelle als Sachbearbeiter*in Buchhaltung, Zuwendungsbearbeitung und Büromanagement mit einem Umfang von 25-30 Wochenarbeitsstunden zu besetzen. Die vollständigen Stellenbeschreibungen finden Sie unter https://www.blsev.de/service/jobs/. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.

28. Sucht-Selbsthilfetagung in Potsdam: Wenn Familie (mit-)betroffen ist

Am 12. März 2023 fand die diesjährige Sucht-Selbsthilfetagung der BLS statt. Nach der Eröffnung der Veranstaltung durch Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher setzten sich die rund 100 teilnehmenden Vertreter*innen der Selbsthilfe vor Ort in Potsdam sowie 25 Online-Teilnehmende in verschiedenen Vorträgen und Workshops mit unterschiedlichen Perspektiven des Themas „Wir, du, ich und die Sucht – Wenn Familie (mit-) betroffen ist“ auseinander. Vor allem der bewegende Beitrag der Mut-Mentorin Christina Reich, die von ihren Erfahrungen als Kind eines alkoholkranken Vaters berichtete, zeigte, wie herausfordernd die Sucht eines Menschen für sein soziales Umfeld sein kann. Wesentliche Inhalte des Vortrags dokumentierte die Künstlerin Ellen Backes in einem Graphic Recording

„Revolution Train“: Ein kritischer Blick

Das Präventionsprojekt "Revolution Train" wird seit einigen Jahren von Expert*innen aus dem Bereich der Suchtprävention sehr kritisch gesehen. Dieser Präventionsansatz setzt auf Furcht und Abschreckung durch das Erleben von schockierenden Szenarien, was jedoch in der fachlichen Diskussion als überholt und unwirksam gilt. Es fehlt die Darstellung der Sucht als Erkrankung sowie das Aufzeigen von regionalen Hilfsangeboten und Interventionsmöglichkeiten. Frühzeitige Suchtprävention sollte sich am derzeitig anerkannten Mehrebenen-Ansatz orientieren und beispielsweise Lebenskompetenzen fördern, Ressourcen stärken sowie Informationen zu legalen und illegalen Substanzen und deren Wirkungen und Risiken weitergeben. Dennoch wird das Angebot von den Betreibern massiv in kommunalen Strukturen beworben.
Die BLS empfiehlt daher, die Angebote der Suchtpräventionsfachstellen zu nutzen.

Weiterführende Links:

Peer-Projekt Net-Piloten: Neue Multiplikator*innen in Brandenburg ausgebildet

Das Peer-Projekt Net-Piloten wurde 2014 von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zur Prävention von Medienabhängigkeit bei Jugendlichen konzipiert. Ziel ist es, Schüler*innen eine reflektierte Haltung zum Thema Mediennutzung zu vermitteln, um problematischen Medienkonsum vorzubeugen. Dafür werden Schüler*innen in der 7. bis 9. Jahrgangsstufe zu Net-Piloten ausgebildet, die über den Peer-to-Peer-Ansatz im Setting Schule Informationen zu Sucht und Medienabhängigkeit, deren Risiken und Wirkungen weitergeben sowie für einen verantwortungsvollen Umgang damit sensibilisieren.
Net-Piloten-Multiplikator*innen bilden die Net-Piloten aus und begleiten diese bei der Durchführung des Projekts. Im März 2023 wurden 17 Lehr- und Fachkräfte sowie Schulsozialarbeiter*innen in der BLS als Multiplikator*innen ausgebildet. Die 12-stündige Ausbildung umfasste Informationseinheiten, Methodenvermittlung sowie Reflexions- und Trainingsaufgaben zum Thema Prävention von Medienabhängigkeit und befähigt dazu, Schüler*innen sowie Multiplikator*innen fortzubilden.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter www.ins-netz-gehen.info. Fragen zur Umsetzung des Projekts in Brandenburg beantwortet Nora Bruckmann, die Referentin für Suchtprävention in der BLS, Tel.: 0331 581 380 22, E-Mail.   

Projekt DigiSucht: Phase 2 des Modellbetriebs startet im Mai

Mit dem Bundesmodellprojekt DigiSucht wird derzeit eine bundesweite Suchtberatungsplattform aufgebaut, über die wir schon im Newsletter berichtet haben. In Brandenburg wird das Projekt von der Landeskoordinierungsstelle DigiSucht in der BLS organisiert und gesteuert. Nach aktueller Planung sollen ab Mai 2023 weitere Suchtberatungsstellen aus Brandenburg an die DigiSucht Plattform angeschlossen werden. Interessierte Beratungsstellen im Land, die an der Phase 2 des Modellbetriebs teilnehmen möchten, können sich noch bis zum 10.05.2023 per E-Mail an die Landeskoordinierungsstelle DigiSucht wenden. Die nächste Möglichkeit, an die Plattform angeschlossen zu werden, besteht voraussichtlich ab Oktober 2023. Weiterführende Informationen zu den wichtigsten Projektzielen und zur Projektorganisation im Land Brandenburg stehen auf der Internetseite der BLS zur Verfügung. Fragen zur Projektumsetzung in Brandenburg beantwortet Julia Nieveler, Tel.: (0331) 581 380 14.

Neue Fortbildungsangebote für Fachkräfte aus der Suchthilfe

Die BLS plant neue Fortbildungsveranstaltungen, die sich vor allem an Fachkräfte aus der Suchthilfe richten. Im Mittelpunkt stehen die Motivierende Gesprächsführung, das Selbstkontrolltraining SKOLL/ SKOLL-SPEZIAL sowie Persönlichkeitsstörungen und Sucht. Alle Termine auf einen Blick finden Sie im Bereich "Veranstaltungen der BLS" in diesem Newsletter sowie im Menüpunkt Termine auf unserer Internetseite.

Adressänderung beim Projekt selbstbestimmt

Das selbstbestimmt-Team hat eine neue E-Mail-Adresse. Bitte richten Sie Nachrichten an das Projekt ab sofort an selbstbestimmt@blsev.de.

Cannabisregulierung geht nur mit Präventionsangeboten

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat am 12. April 2023 die Weiterentwicklung der bisherigen Eckpunkte zur Cannabisregulierung vorgestellt. 
Vorgesehen ist ein 2-Säulen-Modell, welches unter anderem die Abgabe von bis zu 25g Cannabis pro Tag / 50g je Monat in legitimierten Vereinigungen vorsieht. Gleichzeitig ist vorgesehen, einen Besitz in Höhe von bis zu 25g straffrei zu stellen.
Die Veränderungen sollen mit klaren Regelungen zum Jugendschutz sowie einem Werbeverbot einhergehen. Minderjährige, deren Konsum bekannt wird, sollen an Frühinterventions- und Präventionsprogrammen teilnehmen.
Weitere Infomationen zu den Eckpunkten finden Sie in einer Pressemitteilung des Bundesgesundheitsministeriums.
Die geplanten Änderungen sind aus Sicht der BLS grundsätzlich ein guter Schritt in Richtung Entkriminalisierung und Gesundheitsschutz. Wesentlich sind jedoch auch die Maßnahmen zum Jugendschutz sowie der Ausbau von Präventionsangeboten, um vulnerable Menschen zu schützen.
Im Zusammenhang mit der geplanten Cannabis-Regulierung warnt das Aktionsbündnis Nichtrauchen e.V. (ABNR) in einem aktuellen Positionspapier vor einer Re-Etablierung des Rauchens in Deutschland.

Jahrbuch Sucht 2023: Aktuelle Zahlen und Fakten

7,9 Millionen Menschen zwischen 18 und 64 Jahren konsumieren Alkohol in gesundheitlich riskanter Weise. Sie trinken durchschnittlich mehr als 12 g (Frauen) bzw. 24 g (Männer) reinen Alkohol pro Tag. Das entspricht in etwa einem bzw. zwei kleinen Bier (0,3 l). Dies geht aus dem am 26. April veröffentlichten Jahrbuch Sucht der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) hervor. 
Der Fertigzigaretten-Verbrauch sank im Jahr 2022 auf einen Pro-Kopf-Verbrauch von 791 Zigaretten (2021: 863 Zigaretten). Dagegen stieg der Verbrauch von Feinschnitt um plus 0,9 Prozent leicht an. Er entspricht etwa 37,6 Milliarden selbstgedrehten Zigaretten.
Der Anteil Rauchender in Deutschland ist weiter rückläufig: 2021 rauchten rund 16 Prozent der Frauen und 22 Prozent der Männer.
Unter den illegalen Drogen nimmt Cannabis bei Jugendlichen und Erwachsenen die prominenteste Rolle ein: in Deutschland konsumierten in den letzten 12 Monaten ca. 4,5 Millionen Personen zwischen 18-64 Jahren Cannabis.
Die Legalisierung von Sportwettenangeboten infolge des Glücksspielstaatsvertrags 2021 hat sich deutlich auf deren Umsätze (Spieleinsätze) auf dem legalen Glücksspielmarkt ausgewirkt. Im Segment der Sportwetten ist ein Zuwachs um 409,6 Prozent auf auf 18,3 Milliarden Euro zu verzeichnen. Insgesamt sind die Spieleinsätze auf dem legalen Glücksspiel-Markt in Deutschland in 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 14,6 Prozent auf 53,4 Milliarden Euro angestiegen.
Bezogen auf einzelne Spielformen sind Spielerinnen und Spieler an Geld- und Glücksspielautomaten mit 33,4 Prozent bzw. 31,5 Prozent am häufigsten von einer glücksspielbezogenen Störung betroffen, gefolgt von Live-Wetten mit 29,7 Prozent. Weiterführende Informationen können Sie der Pressemitteilung der DHS vom 26.04.2023 entnehmen.

Neues Digitalportal: Zahlen und Fakten rund um Drogen und Sucht

Die Plattform gesund.bund.de ist ein Angebot des Bundesministeriums für Gesundheit, das wichtige Informationen zu Gesundheitsthemen, Krankheitsbildern und Behandlungsmöglichkeiten bereithält. 
Im März wurden hier die ersten Inhalte eines neuen Digitalportals für Daten rund um legale und illegale Suchtmittel veröffentlicht:

Das Portal und wird redaktionell unabhängig vom IFT Institut für Therapieforschung München betreut und weiterentwickelt.
Ziel ist es, hier innerhalb der nächsten zwei Jahre sämtliche relevanten Zahlen aus dem Sucht- und Drogenbereich aus Deutschland zentral und gebündelt verfügbar zu machen. Weiterführende Informationen bietet die Pressemitteilung des Bundesdrogenbeauftragten vom 31. Januar 2023.

Verbot von Aromastoffen in Tabakerhitzern

Tabakerzeugnisse, die mit Aromen versetzt sind, stellen häufig einen Einstieg zum Konsum von Tabakprodukten dar. Zudem enthalten Tabakerhitzer gesundheitsschädliche Stoffe.
Vor diesem Hintergrund hat die Bundesregierung Anfang April mit dem Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Tabakerzeugnisgesetzes (20/6314) ein Verbot für sogenannten Aroma-Tabak in Vanille, Schokolade oder anderen Geschmacksrichtungen für Tabakerhitzer auf den Weg gebracht. Bislang galt das Verbot von Tabakerzeugnissen mit Aromastoffen nur für Zigaretten und Drehtabak. E- Zigaretten sind nicht von dem neuen Verbot betroffen. 
Laut einer Kurzmeldung des Deutschen Bundestags vom 11.04.2023 sieht der Gesetzentwurf vor, dass die Hersteller neben dem Verbot „des Inverkehrbringens von erhitzten Tabakerzeugnissen mit charakteristischem Aroma“ auch „Text-Bild-Warnhinweise“ und „Informationsbotschaften“ auf den Verpackungen anbringen müssen.
Mit der Gesetzänderung setzt die Bundesregierung eine EU-Richtlinie um, die am 23. Oktober 2023 in Kraft treten soll.

D21-Digital-Index 2022/23: Update zum Entwicklungstand der digitalen Gesellschaft in Deutschland

Der D21-Digital-Index liefert jedes Jahr ein umfassendes Lagebild der digitalen Gesellschaft in Deutschland. Erstmals liegt die Internetnutzung der deutschen Bevölkerung bei über 90 Prozent. Die Studienautor*innen schätzen, dass in fünf Jahren alle Bürger*innen aus Deutschland das Internet nutzen werden. Die Einstellung gegenüber der Digitalisierung ist ambivalent. Mit 59 Prozent glaubt eine knappe Mehrheit, von der Digitalisierung zu profitieren. Auf der anderen Seite empfinden 27 Prozent der Bevölkerung einen Druck, mit den Entwicklungen der Digitalisierung mithalten zu müssen. Gleichzeitig sehen 38 Prozent die Möglichkeit, sich durch das Internet, zum Beispiel im Rahmen ihres Ehrenamtes, gesellschaftlich einzubringen. Die ganze Studie kann hier abgerufen werden.

Vermittlung in der Suchtberatung – eine Aufgabe für sozialarbeiterische Fachkräfte

Menschen mit einer Suchterkrankung kommen häufig mit multiplen Problemlagen in die Suchtberatungsstelle. Diese stellt eine sektorenübergreifende Schnittstelle dar und ermöglicht eine passgenaue Unterstützung für Betroffene und Angehörige - auch durch die Vermittlung in flankierende bzw. weiterführende Hilfeangebote. In einem aktuellen Beitrag auf Konturen online richtet Prof. Dr. Rita Hansjürgens einen multiperspektivischen Blick auf das Vermittlungsgeschehen. Hierbei werden die administrative, die inhaltliche, die beziehungsorientierte und die systemtheoretische Ebene betrachtet.

DHS-Papier: Qualifizierung von Mitarbeitenden in der Suchthilfe

Um den sich kontinuierlich weiterentwickelnden und verändernden Anforderungen an die Qualifikation der Mitarbeiter*innen in der Suchthilfe Rechnung zu tragen, hat der Fachausschuss Qualifizierung der DHS ein Anforderungs- und Kompetenzprofil  im Bereich Prävention sowie Beratung, Betreuung und Behandlung von Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen erstellt. Das Papier dient dazu, strategische Entscheidungen in Bezug auf die Ausrichtung der künftigen Qualifizierung der Mitarbeitenden in der Aus-, Fort- und Weiterbildung der Suchthilfe anzustoßen bzw. zu treffen. Perspektivisch kann es andere Verbände zur Diskussion mit der DHS oder auch zur Diskussion von Verbänden einer Profession untereinander einladen.

Anzahl der Spielersperren steigt

Mit dem Glückspielstaatsvertrag 2021 (§ 8) wurde zum 1. Juli 2021 das zentrale bundesweite Spielersperrsystem OASIS (Onlineabfrage Spielerstatus) eingeführt. Laut aktueller Pressemitteilung der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) enthielt OASIS Ende 2021 insgesamt 106.869 Sperrsätze. Davon entfielen 43,3 Prozent auf Spielbanken. 29,1 Prozent auf Sportwetten und 22,3 Prozent  auf Spielhallen. Im Vergleich zu 2020 hat sich die Anzahl der Sperren mehr als verdoppelt. In 2022 ist sie weiter angestiegen auf mehr als 150.000 (befristete Sperren: rund 23 Prozent, unbefristete Sperren: rund 77 Prozent: Stand: November 2022). Auf einer Selbstsperre beruhen 98.433 (92,1 Prozent) der Sperrsätze auf einer Fremdsperre 8.436 (7,9 Prozent).
Mit den Themen Spielersperre, Glücksspiele, Glücksspielsucht und mit entsprechenden Hilfeangeboten befasst sich das Online-Seminar Schon gesperrt? der BLS am 28. Juni 2023, das sich an Fachkräfte aus Schuldner- und Sozialberatung, Jugendhilfe, Suchthilfe und weiteren sozialen Diensten im Land Brandenburg richtet.
Weiterführende Informationen zur Spielersperre sowie die Sperrformulare zum Download finden Sie unter https://www.spielsucht-brandenburg.de/hilfe/spielersperre.

Bundesdrogenbeauftragter für Regulierung von Alkohol-, Tabak- und Glücksspielwerbung

Zwei Drittel der deutschen Bevölkerung sprechen sich für ein Sponsoring-Verbot für Sportwetten und Alkohol beim Fußball aus, drei Viertel fordern ein vollständiges Werbeverbot für Tabakprodukte. Dies geht aus dem Stimmungsbild Sucht- und Drogenpolitik des Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung vom Dezember 2022 hervor.
Am 24. April lud Burkhard Blienert zum Auftakt seiner neuen Veranstaltungsreihe „Debatte (ge)SUCHT“ Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Werbung und Industrie ein und diskutierte mit ihnen über Werbung für Alkohol, Tabak und Glücksspiel.
„Die Überpräsenz von Großflächenwerbung für Alkohol, für Tabak und E-Zigaretten an Kiosk und Tankstelle sowie für Glücksspiel im Fernsehen ist eine Großbaustelle der deutschen Verbraucherschutz-, Jugend- und Gesundheitspolitik. Tabak, Alkohol und auch Sportwetten sind viel zu präsent im öffentlichen Raum. Daran muss sich etwas ändern, und diese Änderung werde ich vorantreiben! (...)" so der Bundesdrogenbeauftragte in einer entsprechenden Pressemitteilung zur Veranstaltung. 

Bericht 2022 zum Substitutionsregister vom BfArM

Die Zahl der substituierenden Ärztinnen und Ärzte in Deutschland geht in den letzten Jahren kontinuierlich zurück. Als Hauptursache wird das altersbedingte Ausscheiden vermutet. 2022 haben insgesamt 2.444 Substitutionsärztinnen und -ärzte an das Substitutionsregister gemeldet. Lediglich 1,3 Prozent der Vertragsärztinnen und -ärzte sind in der Substitution tätig. Die Anzahl der gemeldeten Substitutionspatientinnen und -patienten hat während der Corona-Pandemie leicht zugenommen und lag 2022 bei 81.200 Patientinnen und Patienten. Dies geht aus dem Bericht zum Substitutionsregister 2022 hervor, der im Februar veröffentlicht wurde. Der Bericht ist auf der Internetseite des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte abrufbar.
Weiterführende Informationen finden sich in einer Pressemitteilung des Bundesdrogenbeauftragten vom 05.02.2023.

Save the Date: 9. Aktionswoche Alkohol im Juni 2024

Auch im kommenden Jahr lädt die DHS Engagierte in ganz Deutschland dazu ein, sich unter dem Motto „Alkohol? Weniger ist besser!“ an der Aktionswoche Alkohol mit eigenen Veranstaltungen zu beteiligen. Aufgerufen sind Mitglieder von Selbsthilfegruppen, Fachleute aus Beratungsstellen, Fachkliniken und der Suchtprävention; Hochschulen, Unternehmen, Betriebe, Arztpraxen, Apotheken und Ehrenamtliche, die in Vereinen und Kirchen aktiv sind.
Ziel ist es, im Zeitraum von 8. bis 16. Juni 2024  vor Ort über die Risiken von Alkohol zu informieren und möglichst viele Menschen anzuregen, ihren eigenen Alkoholkonsum zu überdenken. 
Die Internetseite www.aktionswoche-alkohol.de enthält schon jetzt das Logo und Webbanner zur Aktionswoche als Download und  informiert über den aktuellen Planungsstand.

Veranstaltungen der BLS

28.06.2023 | Schon gesperrt? Glücksspiele, Glücksspielsucht und Hilfeangebote (Online-Seminar)
06. - 07.07.2023 | Motivierende Gesprächsführung – Basiskurs (Online-Seminar)
30.08. - 01.09.2023 | SKOLL- und SKOLL-SPEZIAL-Trainer*innenschulung  (Präsenzveranstaltung in Potsdam)
13.09.2023 | Persönlichkeitsstörungen und Sucht (Präsenzveranstaltung in Potsdam) 

Veranstaltungen für (angehende) Leiter*innen bzw. Mitglieder von Sucht-Selbsthilfegruppen

20. - 21.05.2023 | Psychische Erkrankungen / Doppeldiagnosen in der Sucht-Selbsthilfe - ausgebucht 
07. - 08.10.2023 | Die eigenen Grenzen kennen und achten - ausgebucht

Qualifizierung "Beratung und Behandlung bei pathologischem Glücksspielverhalten"

15. - 16.06.2023 | Beratung und Behandlung bei pathologischem Glücksspielverhalten - Basisqualifizierung, Teil 2 (Online-Seminar) 
12. - 13.10.2023 | Hyperaktiv, impulsiv und immer am Zocken - Zusammenhang zwischen ADHS und Glücksspielstörung (Aufbauseminar in Potsdam)

Online-Veranstaltungsreihe des Projekts selbstbestimmt zu FASD

22.11.2023 | Save the Date: Alkohol in der Schwangerschaft
29.11.2023 | Save the Date: Kindheit mit FASD
06.12.2023 | Save the Date: Jugend- und Erwachsenenalter mit FASD

Termine

04. - 05.05.2023 | 14. Internationaler akzept-Kongress in Berlin
Zeitenwende – auch in der Drogenpolitik!

15. - 17.05.2023 | 27. Suchttherapietage in Hamburg
Auswirkungen von Krisen auf Suchthilfe und Prävention

22. - 23.05.2023 | 44. fdr+sucht+kongress in Weimar
Entstigmatisierung in der Suchtprävention, Suchthilfe und Suchtselbsthilfe

30. - 31.05.2023 | 12. Symposium das Fachverbandes Medienabhängigkeit in  Aschaffenburg
Ist das jetzt Sucht oder kann das weg?! - Vielfalt und Kontroversen bei Internet- und Verhaltenssüchten

31.05.2023 | Weltnichtrauchertag
Mehr Informationen finden Sie beim Aktionsbündnis Nichtrauchen (ABNR) e.V.

12. - 14.06.2023 | 34. Suchtkongress des Fachverbandes Sucht+ e.V. in Münster
Medizinische Rehabilitation – fit für die Zukunft? Neue Rahmenbedingungen, neue Wege

18. - 20.09.2023 | Deutscher Suchtkongress in Berlin
Vielfalt in Forschung, Prävention und Therapie von Suchterkrankungen

13. - 15.11.2023 | Save the Date: 62. DHS Fachkonferenz SUCHT 2023 in Berlin
Sucht und soziales Umfeld (Arbeitstitel)

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Brandenburgische Landesstelle für Suchtfragen e.V.
Behlertstraße 3A, Haus H1
14467 Potsdam

Telefon (0331) 581 380 0
Telefax (0331) 581 380 25
info@blsev.de | https://www.blsev.de

Vertreten durch den Vorstand
Jens-Uwe Scharf, Heike Kaminski und Elisabeth Schütz

Eintragung im Vereinsregister
Registergericht: Amtsgericht Potsdam
Registernummer: VR 1412 P

Inhaltlich verantwortlich gemäß §5 TMG und §55 RStV:
Brandenburgische Landesstelle für Suchtfragen e.V.
Andrea Hardeling, Behlertstraße 3A, Haus H1, 14467 Potsdam
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